Obama warnt vor Vergeltung und Gewalt in Libyen

Washington (dpa) - US-Präsident Barack hat vor Vergeltung und Gewalt in Libyen gewarnt. Angesichts des sich abzeichnenden Sieges der Rebellen mahnte er zu Versöhnung und Demokratie. Zugleich machte er klar, dass der bisherige Machthaber Muammar al-Gaddafi noch nicht endgültig vertrieben sei.

„Es ist noch nicht vorbei“, sagte Obama am Montag in einer von den großen amerikanischen TV-Sendern ausgestrahlten Audio-Botschaft. Noch hätten die Rebellen den Machtkampf in Tripolis nicht endgültig gewonnen.

Zwar sei die Lage in dem nordafrikanischen Land noch unübersichtlich. „Doch so viel ist klar: Das Gaddafi-Regime ist am Ende und die Zukunft Libyens liegt in der Hand des Volkes.“

Zugleich rief Obama Gaddafi auf, die Macht endgültig abzugeben. Er nannte Gaddafi einen „Tyrannen“. Er könne jetzt aber weiteres Blutvergießen verhindern, indem er die Regierungstruppen zurückziehe.

„Wahre Gerechtigkeit kommt nicht durch Vergeltungsmaßnahmen und Gewalt. Sie kommt durch Versöhnung und durch ein Libyen, das seinen Bürgern erlaubt, ihr eigenes Schicksal zu bestimmen“, sagte Obama.

Nach den monatelangen Kämpfen sei es nun an der Zeit, ein „demokratisches Libyen“ aufzubauen. Dabei müssten die Rechte aller Libyer respektiert werden. Die USA seien bereit, als „Freund und Partner“ zur Seite zu stehen.

Eindringlich lobte Obama den Mut und die Opfer des libyschen Volkes im Kampf gegen das Regime. „Jetzt ist das Libyen, das Ihr verdient, in Reichweite.“ Der Nationale Übergangsrat sei die glaubwürdige Vertretung des Volkes.

Nach ihrem Vordringen in die Hauptstadt bereiteten sich die Rebellen am Montag in Tripolis auf die Machtübernahme vor. Unklar war zunächst noch, wo sich Gaddafi befindet. Das Pentagon ging davon aus, dass er sich noch in Libyen befindet.