FARC-Chef von kolumbianischen Militärs getötet
Bogotá (dpa) - Großer Erfolg für die kolumbianische Regierung: Der Führer der linksgerichteten Guerilla „Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens“ (FARC) ist vom Militär getötet worden.
„Alfonso Cano“, der mit bürgerlichem Namen Guillermo Sáenz hieß, sei am Freitag (Ortszeit) bei einem Bombenangriff in der Umgebung der Ortschaft Suárez im Departement Cauca getötet worden. Die FARC sind die größte und älteste Guerilla-Gruppe des Landes.
Präsident Juan Manuel Santos sagte: „Es ist der härteste Schlag, den die FARC in ihrer Geschichte erlitten hat.“ Er warnte die Rebellen: „Gebt die Waffen auf, denn sonst werdet ihr entweder in einem Gefängnis oder in einem Grab enden.“
Die Leiche des 63-jährigen FARC-Chefs wurde nach einem Bericht des Nachrichtensenders CMI von Soldaten neben der seiner Lebensgefährtin „Patricia“ gefunden. Ein weiteres Mitglied der FARC-Führung sei bei dem Bombardement in Cauca gestorben und der Sicherheitschef von „Alfonso Cano“ verhaftet worden, erklärte Verteidigungsminister Juan Carlos Pinzón.
„Alfonso Cano“ übernahm die Führung der FARC nach dem Tod von Manuel Marulanda alias „Tirofijo“, der 2008 an einem Herzinfarkt starb. Der ehemalige Anthropologie-Student hatte maßgebend an mehreren gescheiterten Friedensgesprächen mit verschiedenen kolumbianischen Regierungen teilgenommen. Im September 2010 wurde der Militärchef der FARC, Luis Suárez, alias "Mono Jojoy", von der kolumbianischen Streitkräften getötet.
Die FARC-Rebellen kämpfen seit 1964 gegen den Staat. Nach Einschätzung von Kritikern ist dieser Kampf aber kaum noch politisch motiviert, sondern eng mit Drogenhandel, Mord, Geiselnahme und Lösegelderpressung verbunden.