Friedensabkommen: Philippinische Rebellen stimmen Entwaffnung zu
Kuala Lumpur (dpa) - Seit mehr als 40 Jahren kämpfen Rebellen für einen muslimischen Staat auf den Philippinen. Jetzt gibt es endlich eine Einigung zwischen den Separatisten und der Regierung.
Die größte muslimische Separatistengruppe der Philippinen hat nach jahrzehntelangem Konflikt ihrer Entwaffnung zugestimmt. Die Rebellen der Moro-Islamischen Befreiungsfront (MILF) unterzeichneten am Samstag eine Übereinkunft zur „Normalisierung“. Damit erfüllen sie den letzten von vier Rahmenpunkten, die in einem vorläufigen Friedensabkommen zwischen ihnen und der Regierung im Oktober 2012 festgelegt worden waren.
Ein umfassendes Friedensabkommen werde bald in Manila unterzeichnet, sagte der Sprecher des philippinischen Präsidenten, Edwin Lacierda, am Samstag am malaysischen Verhandlungsort Kuala Lumpur.
Die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton gratulierte den Konfliktparteien zum Abschluss der Vereinbarung. „Es ist ein wahrhaft historischer Moment, der die Verpflichtung der Parteien zu einem langanhaltenden Frieden auf der philippinischen Insel Mindanao belegt“, teilte sie in Brüssel mit. Die EU werde als Partner in der Entwicklungszusammenarbeit und als Mitglied einer internationalen Beobachtergruppe die Umsetzung der Vereinbarungen unterstützen.
Die Rebellen kämpfen seit mehr als 40 Jahren für die Abspaltung eines muslimischen Staates auf den Philippinen. Ihre Entwaffnung galt als besonders schwieriger Punkt des Friedensplans. Viele der schätzungsweise 12 000 Rebellen sperrten sich bislang dagegen.
Mit dem Abkommen werden die Identität der Muslime in den überwiegend katholischen Philippinen sowie ihr Recht auf eine Heimat und eine eigene Regierung anerkannt. Bis 2016 soll auf einem Teil der Insel Mindanao eine autonome Region mit dem Namen Bangsamoro oder „muslimische Nation“ entstehen.