IAEA mit breitem Mandat für erweiterte Inspektionen im Iran

Wien (dpa) - Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) kann bei den erweiterten Inspektionen des iranischen Atomprogramms auf breite politische Unterstützung bauen.

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Alle 35 im Gouverneursrat der Organisation vertretenen Nationen erklärten am Freitag in Wien ihre Zustimmung, teilte die IAEA mit. Die Organisation erhielt obendrein allgemeine oder konkrete Zusagen für die zusätzlich gebrauchten Mittel in Höhe von zunächst 5,5 Millionen Euro. DIE IAEA wird unter anderem die Zahl ihrer Inspekteure im Iran fast verdoppeln.

Damit kann die IAEA in bisher einzigartig intensiver Weise in den nächsten sechs Monaten die iranischen Atomanlagen auf ihren friedlichen Charakter überprüfen, der bisher angezweifelt wird. Diese Maßnahmen sind Teil der Genfer Vereinbarungen vom November zwischen dem Iran und den fünf UN-Vetomächten plus Deutschland.

Von Seiten der USA erklärte deren IAEA-Botschafter, Joseph Macmanus, das volle Vertrauen in die Arbeit der Organisation. Das Übergangsabkommen sei die Voraussetzung für eine umfassende politische Lösung. IAEA-Chef Yukiya Amano betonte, bis zu diesem Ziel sei es noch ein langer Weg. Am 8. Februar treffen sich der Iran und die IAEA, um den Zeitplan für weitere Inspektionen festzulegen. Im März will Amano die Mitgliedsstaaten über den Stand der Dinge unterrichten.

Teheran hatte am Montag die Urananreicherung auf mehr als fünf Prozent gestoppt und damit begonnen, hoch angereichertes Uran zu verdünnen. Damit hatte der Iran erstmals in fast einem Jahrzehnt überprüfbar Maßnahmen ergriffen, sein Atomprogramm in wichtigen Teilen zurückzufahren. Im Gegenzug lockerten die USA und die EU die Sanktionen gegen das Land. So darf der Iran
den Export von petrochemischen Produkten wieder aufnehmen.