Nizza Gedenkfeier für Opfer von Nizza - Hilfe für Berliner Schüler

Die Hauptstadt will mit einem ökumenischen Gottesdienst im Berliner Dom der Opfer des verheerenden Anschlags in Nizza gedenken. Die Menschen legen Blumen und Kerzen an Orten der Trauer ab.

Blumen, Kerzen und die Figur eines weinenden Hasen vor der Einfahrt der Paula-Fürst-Schule in Berlin.

Foto: Klaus-Dietmar Gabbert

Berlin. Ein Gedenkgottesdienst im Berliner Dom soll an diesem Montag an die Opfer des Anschlags in Nizza erinnern. „Nach den schrecklichen Ereignissen möchten wir Raum für die Verarbeitung der schlimmen Erlebnisse, für Trauer und Gedenken geben“, erklärte der Berliner Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD). In der südfranzösischen Stadt waren am Donnerstag mindestens 84 Menschen ums Leben gekommen, als ein Mann mit einem Lkw in die Menge gerast war.

Es wird befürchtet, dass eine Lehrerin und zwei Schülerinnen aus Berlin zu den Toten gehören. Offiziell galten sie am Sonntag noch als vermisst. „Mit dieser Ungewissheit müssen wir jetzt umgehen“, hieß es auf der Webseite der Schule. Die Schüler und der betreuende Lehrer der betroffenen Kursfahrt des 12. Jahrgangs kamen am Freitag zurück.

Zusammen mit ihren Angehörigen wurden sie und andere aus Nizza zurückkehrende Schulklassen von bis zu 50 Notfallseelsorgern betreut. Polizei und Sicherheitskräfte schirmten die zum Teil unter Schock stehenden Menschen von der Öffentlichkeit ab. Hilfe sollen auch andere Kinder und Jugendliche an der Paula-Fürst-Schule bekommen. „In den nächsten Tagen werden wir in der Schule dafür sorgen, dass es Unterstützungsangebote für Schülerinnen und Schüler gibt“, hieß es.

Der vom Land mit den Kirchen initiierte Gedenkgottesdienst richtet sich zwar zunächst an Schüler, die nach dem Anschlag heimkehrten, und ihre Lehrer. Das Gedenken steht darüber hinaus aber allen Menschen offen, wie Senatssprecherin Daniela Augenstein erläuterte.

Vor der betroffenen Paula-Fürst-Gemeinschaftsschule im Stadtteil Charlottenburg wurden Blumen und Plüschtiere niedergelegt und Grabkerzen aufgestellt. Auch an der französischen Botschaft in der Nähe des Brandenburger Tores wurde mit Rosen, Kerzen und selbstgemalten Bildern der Toten von Nizza gedacht.

Ein Lastwagen war auf der berühmten Uferstraße Promenade des Anglais in eine feiernde Menschenmenge gerast. Der 31-jährige Fahrer mit tunesischen Wurzeln, Mohamed Lahouaiej-Bouhlel, soll kurz vor dem Anschlag mit mindestens 84 Toten per SMS „mehr Waffen“ verlangt haben. Dies meldeten französische Fernsehsender am Sonntag unter Berufung auf die Ermittler.

Die SMS soll an einen der Männer gerichtet gewesen sein, die in den Tagen nach der Tat festgenommen wurden. Bevor der 31-Jährige von der Polizei mit gezielten Schüssen getötet wurde, hatte er mit einer Pistole um sich geschossen. Die Vernehmungen der nach dem Anschlag festgenommenen Personen sollen ergeben haben, dass Lahouaiej-Bouhlel sich in jüngster Zeit radikalisiert haben könnte.

Beim tödlichen Angriff am französischen Nationalfeiertag waren auch mehr als 300 Menschen schwer verletzt worden. dpa