Geheimdienste können direkt auf Telekom-Netz zugreifen
Berlin (dpa) - Amerikanische und britische Geheimdienste sollen nach einem „Spiegel“-Bericht innerhalb deutscher Telekommunikationsnetze verdeckte Zugänge haben, die ihnen die direkte Überwachung ermöglichen.
Betroffen von den Aktivitäten des US-Dienstes NSA und des britischen GCHQ seien die Deutsche Telekom, Netcologne und die deutschen Teleport-Anbieter Stellar, Cetel und IABG, berichtete das Hamburger Nachrichtenmagazin am Samstag. Es beruft sich auf Unterlagen des US-Geheimdienstenthüllers Edward Snowden.
Konkret gehe es um undatierte grafische Ansichten, die mit dem NSA-Programm „Treasure Map“ (Schatzkarte) erstellt worden seien. Darin seien die Telekom und Netcologne namentlich aufgeführt und alle fünf genannten Firmen mit einem roten Punkt markiert, was nach der Bildlegende bedeute, dass es „innerhalb“ dieser Netze „Zugangspunkte“ für die technische Überwachung gebe.
Zu dem Programm schreibt das Magazin, jenseits der großen Glasfaserkabel-Verbindungen könnten die Geheimdienstanalysten in „nahezu Echtzeit“ auch wichtige Netzverbindungsstellen wie einzelne Router visualisieren - und sogar mit dem Internet verbundene Endgeräte wie Rechner, Smartphones und Tablets. Ziel sei es, „jedes Gerät, überall, jederzeit“ sichtbar zu machen, zitiert der „Spiegel“ aus einer Präsentation.