Iran beschwert sich bei UN über US-Drohne

Teheran (dpa) - Nach dem Verlust einer US-Drohne über dem Iran hat Teheran einen Protestbrief bei den Vereinten Nationen eingereicht. Darin beschwert sich der iranische UN-Botschafter Mohamed Chasaei über eine Verletzung des iranischen Luftraums, wie der staatliche Fernsehsender IRIB am Freitag berichtete.

Die Weltgemeinschaft müsse „diese gefährlichen und illegalen Handlungen“ verurteilen, forderte Chasaei vom Sicherheitsrat und der UN-Vollversammlung. Der Iran behalte sich alle nötigen Schritte vor, um „solchen feindseligen und aggressiven Handlungen“ die Stirn zu bieten und die eigene Landeshoheit zu verteidigen.

Nach Angaben der Nato-geführte Afghanistantruppe Isaf kann es sich um ein unbemanntes US-Aufklärungsflugzeug handeln, dass bei einem Einsatz über dem Westen Afghanistans verloren gegangen sei. Teheran spricht von einer für Spionage eingesetzten Drohne.

Der Iran will den ferngesteuerten Flugroboter mit einer Cyberattacke abgefangen haben. Die „Einheit zur elektronischen Kriegsführung“ habe die Tarnkappendrohne des Typs RQ-170 am 4. Dezember zu Fall gebracht - und nicht nur gefunden -, als sie über der Stadt Kaschmar rund 225 Kilometer von der afghanischen Grenze entfernt unterwegs gewesen sei, hieß es. US-Militärs und Experten hatten dies zurückgewiesen.

Das iranische Fernsehen zeigte am Donnerstag erstmals Bilder der Drohne, die den Angaben zufolge nur kleinere Schäden aufwies. Am Donnerstag bereits wurde die Botschafterin der Schweiz in Teheran einberufen und über den iranischen Protest gegen die „verdeckte US-Provokationen“ informiert. Sie verstießen gegen internationale Normen, hieß es. Die Schweiz vertritt die US-Interessen in Teheran.