Kaninchen vor der Schlange

In der Ost-Ukraine passiert derzeit genau das, was der Westen fürchtet: Pro-russische Kräfte setzen sich für einen Anschluss an Russland ein und bieten dem Kremlchef nach dem Vorbild der Krim eine passende Gelegenheit einzugreifen.

Ein Kommentar von Wibke Busch.

Foto: Young David (DY)

Ob Putin die Gelegenheit ergreift, ist unklar. Einiges spricht derzeit dagegen — doch der machthungrige Präsident gilt vielen mittlerweile als völlig unberechenbar. Und so starren USA und EU wie das Kaninchen auf die Schlange und warten auf den nächsten möglichen Schritt. Selbst wenn dieser nicht folgt, ist die Situation brandgefährlich: Die pro-europäische Regierung in Kiew erscheint völlig überfordert, die wirtschaftlich schlechte Lage könnte Autonomiebestrebungen noch befördern. Das Land droht, im Chaos zu versinken.