Keine Isaf-Pläne für US-Bodentruppen in Pakistan
Washington/Kabul (dpa) - Die Internationale Afghanistan-Schutztruppe Isaf hat einen Zeitungsbericht über mögliche Einsätze von US-Bodentruppen im benachbarten Pakistan zurückgewiesen. Der Bericht der „New York Times“ sei „absolut nicht wahr“, teilte die Nato-geführte Isaf mit.
Das Blatt berichtete, US-Militärführer in Afghanistan wollten amerikanische Kommandotruppen im pakistanischen Stammesgebiet einsetzen. Diese „riskante Strategie“ sei ein Zeichen für die Unzufriedenheit mit den pakistanischen Bemühungen, die Aufständischen dort zu bekämpfen.
Der Plan sei bisher nicht abgesegnet, schrieb die „New York Times“. Militärs argumentieren, dass beim Einsatz von Spezialeinheiten am Boden etwa Extremisten gefangen genommen und nach Afghanistan zum Verhör gebracht werden könnten. In Washington sei dieser Strategiewechsel dennoch umstrittenen. Der politische Schaden im Verhältnis zu Pakistan könne größer sein als der taktische Gewinn. Solche Einsätze müssten nach Einschätzung der Zeitung höchstwahrscheinlich von Präsident Barack Obama selbst genehmigt werden.
Das Einsatzgebiet ausländischer Bodentruppen in Afghanistan endet an der Grenze. Die Stammesgebiete auf der pakistanischen Seite gelten als Rückzugsgebiet der Taliban und des Terrornetzes Al-Kaida. Unbemannte US-Drohnen des Geheimdienstes CIA fliegen in dieser Region Angriffe gegen Extremisten.
In den vergangenen Monaten intensivierte die CIA ihre Drohnenangriffe auf Ziele in den Stammesgebieten. Das pakistanische Militär sei seinerseits nicht gewillt, eine größere Offensive gegen Topterroristen von Al-Kaida in deren Rückzugsgebiet Nord-Waziristan auszuführen, hieß es in dem Bericht weiter.