Kolumbien und Farc verbünden sich im Anti-Drogen-Kampf

Havanna/Bogotá (dpa) - Gut eine Woche vor der Präsidentenwahl in Kolumbien haben die Regierung und die marxistische Guerillaorganisation Farc einen weiteren Erfolg in ihren Friedensgesprächen erzielt.

Foto: dpa

Beide Seiten verständigten sich auf neue Strategien im Kampf gegen den Drogenanbau und -handel in dem Andenstaat, wie es am Freitag in einer in der kubanischen Hauptstadt Havanna veröffentlichten gemeinsamen Erklärung hieß. Staatschef Juan Manuel Santos feierte den Erfolg als Meilenstein.

„Niemals ist man so weit gekommen auf dem Weg zur Beendigung unseres Krieges“, sagte Santos in einer TV-Ansprache in Bogotá. Die Friedensverhandlungen bekämen hiermit einen neuen Impuls, der zum Ende des Konfliktes führen werde. Kolumbien könne mit der Umsetzung der vereinbarten Strategie ein kokainfreies Land werden.

Die Regierung und die Farc-Rebellen haben seit Oktober 2012 bereits in zwei von fünf Punkten der vereinbarten Friedensagenda einen Kompromiss erzielt. Santos stellt sich am 25. Mai zur Wiederwahl.

Im Text verpflichteten sich die Farc-Rebellen, nach Abschluss eines Friedensvertrags aus dem Drogengeschäft auszusteigen. Nach Ansicht von Beobachtern finanzieren sich die „Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens“ (Farc) größtenteils durch den Kokainhandel. Die Rebellen haben zumindest ihre Verwicklung in den Koka-Anbau eingeräumt.

Die Opposition kritisierte die Vereinbarung scharf. „Eine seriöse Regierung verhandelt nicht mit dem wichtigsten Drogenkartell der Welt“, sagte der Konservative Óscar Iván Zuluaga. Der Grünen-Kandidat Enrique Peñalosa sprach von Wahlhilfe für Santos.

Kurz zuvor hatten auch die Farc und die ebenfalls linksgerichtete Guerillagruppe ELN eine einseitige Waffenruhe während der Wahlperiode verkündet. Santos will in einer zweiten Amtszeit einen Friedensvertrag mit den Farc-Rebellen abschließen. Sein Widersacher Zuluaga lehnt die Friedensgespräche ab.