Kuba bestätigt Waffentransport nach Nordkorea

Havanna/Panama-Stadt (dpa) - Die kubanische Regierung hat einen Waffentransport nach Nordkorea in einem von Panama gestoppten Schiff bestätigt.

Es handele sich um „veraltetes defensives Kriegsgerät“, das repariert und nach Kuba zurückgeschickt werden sollte, teilte das kubanische Außenministerium am Dienstagabend (Ortszeit) mit. Panama hatte das verdächtige nordkoreanische Schiff tags zuvor am Panamakanal gestoppt. Am Mittwoch meldeten die Behörden den Fund weiterer Container.

Es gehe um „zwei weitere Container im selben Schiffsraum“, schrieb Sicherheitsminister José Raúl Mulino im Kurzmitteilungsdienst Twitter. Es blieb zunächst unklar, ob die Container auch Waffen enthielten. Die USA reagierten indes vorsichtig. Man wolle „sehr bald“ mit Kuba über den Vorfall reden, hieß es am Mittwoch aus Washington.

Nach Angaben des panamaischen Senders TVN-Noticias will Panama den Fall an die UN übergeben. Das mittelamerikanische Land zeigte sich am Mittwoch unzufrieden mit der Erklärung Kubas. Die Regierung von Präsident Ricardo Martinelli monierte vor allem den undeklarierten Transport von Waffen in einem Handelsschiff.

Es habe sich um zwei veraltete Luftabwehrsysteme gehandelt, bestätigte die Regierung in Havanna. Außerdem seien an Bord verschiedene Raketenteile, zwei Flugzeuge des Typs MiG-21 und 15 Motoren für diese Art von Maschinen gewesen. Bei den genannten Waffentypen handelt es sich um Geräte sowjetischer Herstellung.

Das Schiff hatte große Mengen Zucker geladen und war auf dem Weg nach Nordkorea. Das Material sei unter der Ladung versteckt gewesen, berichteten panamaische Medien. Die Behörden hatten das Schiff seit vergangenem Mittwoch wegen des Verdachts auf Drogen im Visier, erklärte Sicherheitsminister Mulino einem Radiosender.