Massen-Demo in Athen schlägt in Gewalt um

Hunderttausende Bürger bei der bislang größten Protestaktion. Es kommt zu schweren Krawallen.

Athen. Griechenland versinkt im Müll, durch die Hauptstadt ziehen Schwaden aus Tränengas, Brandsätze explodieren. Ein Land im Ausnahmezustand. In Athen gingen am Mittwoch rund 200 000 Menschen gegen die Sparpläne der Regierung auf die Straße. Es war die größte Protestaktion seit Beginn der Schuldenkrise. Auf dem zentralen Syntagma-Platz in der Hauptstadt eskalierte dann die Gewalt — mehrere hundert Demonstranten lieferten sich in Athen schwere Auseinandersetzungen mit der Polizei.

Die teils vermummten Krawallmacher schleuderten Brandsätze auf Einsatzkräfte, legten Brände und zerstörten Schaufenster. Zudem versuchten sie, den Eingang des Parlamentes zu erreichen. Die Polizei setzte massiv Schlagstöcke, Tränengas und Blendgranaten ein, um die Randalierer auseinander zu treiben.

Das öffentliche Leben wurde lahmgelegt. Ein Nachrichtensender sprach von der „Mutter aller Streiks“. Ministerpräsident Papandreou warnte die Streikenden, wenn sie das Land „zersetzen“, werde es „kein Geld für Löhne und Renten“ geben.

Von den gewaltsamen Auseinandersetzungen waren auch zahlreiche Fans und Angestellte des Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund betroffen, der am Abend in der Champions League gegen Olympiakos Piräus spielte. Sie konnten ihr Hotel in der Nähe des Parlamentsgebäudes von Athen stundenlang nicht verlassen.

„Hier herrscht Chaos. Es brennt an allen Ecken und Enden. Wir haben Angst, nach draußen zu gehen“, sagte BVB-Stadionsprecher Norbert Dickel. Red