Nato: Russisches Militär dringt in europäischen Luftraum ein

Brüssel (dpa) - Das russische Militär hält die Nato auf Trab. Einflüge über der Nord- und Ostsee, aber auch über dem Schwarzen Meer erinnern ein wenig an die Zeiten des Kalten Kriegs. Die Nato sieht vielmehr ein Risiko für die Zivilluftfahrt.

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Die russischen Luftstreitkräfte halten nach Nato-Angaben derzeit ungewöhnlich umfangreiche Manöver im europäischen Luftraum ab. Seit Dienstagnachmittag seien unter anderem mehrere Langstreckenbomber und andere Militärflugzeuge über der Nord- und Ostsee identifiziert worden, teilte ein Sprecher des Bündnisses im belgischen Mons mit. In Reaktion seien unter anderem deutsche und britische Kampfjets im Einsatz gewesen. Weitere russische Manöver habe es über dem Schwarzen Meer gegeben, hieß es.

Die Nato kritisierte, die russischen Streitkräfte hätten bei den Manövern „ungewöhnlicher Ausmaße“ zum Teil weder Flugpläne übermittelt noch Funkkontakt mit der zivilen Flugsicherung gehalten. Dieses Verhalten stelle ein potenzielles Risiko für die zivile Luftfahrt dar.

Angesichts der Ukrainekrise zeigt auch die Nato seit einigen Monaten verstärkt Flagge in der Region. Damit will sie ein Zeichen der Solidarität mit ihren östlichen Mitgliedstaaten setzen, die sich angesichts der Annexion der Krim durch Russland und der Kämpfe in der Ostukraine von Russland bedroht fühlen. In der vergangenen Woche war nach Nato-Angaben ein russisches Aufklärungsflugzeug bei Estland in den Luftraum des Bündnisses eingedrungen.