Obama lobt Demokratie und Wirtschaftsboom in Afrika

Dakar (dpa) - Obama in Afrika: Nelson Mandela nennt er seinen Helden. Dann besucht er eine Sklaveninsel. Und er schwärmt von Demokratie und Boom auf dem schwarzen Kontinent. Kritische Töne gibt es wenig.

US-Präsident Barack Obama hat die demokratische Entwicklung und den Wirtschaftsboom in Afrika gelobt. Zahlreiche Staaten hätten den Weg zu mehr Demokratie und mehr Offenheit eingeschlagen, sagte Obama zum Auftakt seiner Afrikareise in der senegalesischen Hauptstadt Dakar. Anschließend besuchte er die ehemalige Sklaveninsel Gorée.

Obama äußerte sich am Donnerstag auch zu dem im Sterben liegenden Nelson Mandela - er sei ein „Held für die ganze Welt.“ Am Freitag reist Obama nach Südafrika weiter.

„Senegal ist einer der stabilsten Demokratien in Afrika. Es bewegt sich in die richtige Richtung“, sagte Obama nach seinem Treffen mit Staatschef Macky Sall. Senegal könne anderen Ländern als Vorbild dienen.

Zum Wirtschaftsboom in weiten Teilen Schwarzafrikas sagte Obama: „Dies ist ein Kontinent, der in Bewegung ist.“ Es gebe großes Potenzial für mehr Handel und Investitionen, gerade auch für amerikanische Unternehmen. Länder wie China, Brasilien und die Türkei hätten ihre Engagement in Afrika bereits erheblich verstärkt. Die Förderung der US-Wirtschaftsbeziehungen ist einer der Hauptaufgaben der einwöchigen Reise, die Obama nach Südafrika auch nach Tansania führt. Auch Sall warb für mehr Handel und Investitionen.

Ein Höhepunkt des Senegal-Aufenthalts war der Besuch auf der Sklaveninsel Gorée, von wo jahrhundertelang Zehntausende Sklaven nach Amerika verschleppt worden waren. In einem der Sklavenhäuser schritt Obama durch die „Tür ohne Rückkehr“. Obama sprach von einem „sehr starken Augenblick“ für ihn. Der Besuch der Sklaveninsel gebe ihm „als afrikanisch-amerikanischer Präsident noch größere Motivation in Sachen Menschenrechte in der ganzen Welt“.

Auch Sall betonte die Fortschritte auf dem Kontinent. Amerika und Senegal folgten den gleichen politischen Grundwerten der Demokratie und des friedlichen Zusammenlebens verschiedener Kulturen und Religionen. Zwar meinte Obama, es gebe nach wie vor große Herausforderungen für den Kontinent - doch beide gingen nicht näher auf zunehmende Spannungen zwischen Christen und Muslimen in mehreren Ländern West- und Ostafrikas ein.

Keinen Hehl machte Obama aus seiner Abneigung gegen die Diskriminierung von Homosexuellen in zahlreichen afrikanischen Staaten. Zwar habe jedes Land seine eigene Kultur. Doch „die Menschen sollten gleich behandelt werden“. Dieses Prinzip gelte weltweit.