Personenkult um Chinas Staatschef Xi ähnlich wie bei Mao
Peking (dpa) - Der Personenkult um Chinas neuen Staats- und Parteichef Xi Jinping in Staatsmedien ähnelt dem um Mao Tsetung. Das ist das Ergebnis einer Studie der Universität Hongkong, die das Parteiorgan „Volkszeitung“ auswertete.
In den ersten 18 Monaten seiner Amtszeit wurde Xi in 4186 Artikeln innerhalb der ersten acht Seiten der Zeitung erwähnt. Bei seinen Vorgängern Jiang Zemin und Hu Jintao zählten die Wissenschaftler jeweils in den ersten 18 Monaten ihrer Amtszeiten weniger als 2000 Berichte.
Nur unter Chinas ehemaligen Staatsführer Mao wurden mehr Artikel mit Maos Namen veröffentlicht. Die Forscher werteten das als Hinweis darauf, dass die Propaganda um Chinas obersten Führer wieder zunimmt.
Der einst als „großer Steuermann“ idealisierte Revolutionär Mao (1893-1976) einte China 1949. Im Kampf gegen seine Widersacher stürzte Mao das Land dann in das Chaos der Kulturrevolution (1966-76). Während der Kulturrevolution entwickelte sich ein massiver Personenkult um Mao. Die „Aussprüche des Vorsitzenden Mao“ in der kleinen roten „Mao-Bibel“ wurden zur Pflichtlektüre und in zahllose Sprachen übersetzt.