Proteste in Kuala Lumpur gewaltsam beendet
Kuala Lumpur (dpa) - Mit Tränengas und Wasserwerfern hat die malaysische Polizei eine nicht genehmigte Demonstration in der Hauptstadt Kuala Lumpur beendet.
Tausende Menschen hatten sich am Samstag versammelt, um Wahlrechtsreformen in dem muslimischen Land zu fordern. Mehr als 680 Menschen wurden nach Polizeiangaben festgenommen, darunter auch fast 50 Frauen.
Auch Spitzenvertreter der Opposition waren unter den Festgenommenen. Ihnen wird vorgeworfen, an einer illegalen Demonstration teilgenommen zu haben. Nach Angaben aus Oppositionskreisen griffen die Sicherheitskräfte die Teilnehmer der friedlichen Proteste ohne Vorwarnung an. Über mögliche Verletzte gab es zunächst keine Informationen.
Die Behörden hatten die Demonstration bereits am 1. Juli verboten. Der ursprünglich vorgesehene Veranstaltungsort, ein Sportstadion, wurde abgeriegelt. Die Organisatoren berichteten, sie hätten Todesdrohungen erhalten. Mehr als 250 Aktivisten wurden bereits vor den Protesten festgenommen. Die Regierung wirft ihnen vor, die nationale Sicherheit zu gefährden und zu versuchen, die Regierung zu stürzen.
Mit den Protesten sollte die Forderung nach Wahlrechtsreformen unterstrichen werden. Die nächste Parlamentswahl in Malaysia soll regulär zwar erst 2013 stattfinden. Viele erwarten den Wahlgang aber schon für das Jahresende 2011.