Sarkozy gewinnt Wahl zum Parteichef
Paris (dpa) - Frankreichs Ex-Präsident Nicolas Sarkozy (59) ist wieder Chef der Konservativen. Mit 64,5 Prozent der Stimmen der UMP-Mitglieder setzte sich Sarkozy am Samstagabend gegen seine beiden Herausforderer durch.
Damit löst er eine Troika aus den ehemaligen Premierministern Alain Juppé, Jean-Pierre Raffarin und François Fillon ab, die die Partei kommissarisch leitete. Sarkozy stand bereits von 2004 bis 2007 an der Spitze der konservativen gaullistischen Partei. Sein Hauptrivale, der ehemalige Landwirtschaftminister und Diplomat Bruno Le Maire (45), erhielt knapp 30 Prozent der Stimmen, der 1958 in Algier geborene Politiker Hervé Mariton gut 6 Prozent.
Der UMP-Generalsekretär und ehemalige Bildungsminister Luc Chatel bezeichnete den Wahlsieg als eine neue Ära für die Partei. Noch vor 150 Tagen sei das Bestehen der UMP in Frage gestellt worden, gab die Nachrichtenagentur AFP den Politiker wieder. Die konservative Partei wurde in den vergangenen Monaten von Finanzskandalen und Intrigen heimgesucht.
Sarkozy will schon an diesem Montag die wichtigsten UMP-Vertreter treffen. Die Zeit der Taten sei gekommen, schrieb er auf seiner Facebook-Seite. Der Politiker will die skandalgebeutelte Partei grundlegend umkrempeln, neue Statuten erlassen und der Partei sogar einen neuen Namen geben.
Von den 85 Prozent, mit denen Sarkozy 2004 den UMP-Vorsitz übernahm, ist der diesmal jedoch weit entfernt. Zuletzt schraubten seine Mitarbeiter die Erwartungen auf etwa 70 Prozent herunter. Von den über 260 000 UMP-Mitgliedern, die seit Freitag zur Abstimmung aufgerufen waren, nahmen etwas mehr als 58 Prozent an der Wahl teil, mehr als in den vorherigen Jahren.