Schweiz kritisiert Machtpolitik großer Staaten
New York (dpa) - Die Schweiz hat eine selbstgerechte Politik vieler großer Staaten beklagt. „Als Vertreter eines neutralen Staates mit langer humanitärer Tradition beobachte ich mit einiger Sorge die Rückkehr der Machtpolitik“, sagte Bundespräsident Ueli Maurer.
„Große Staaten scheinen ihre Macht und Stärke wieder voll ausspielen zu wollen. Kleinere Staaten werden immer weniger als gleichberechtigte Partner akzeptiert.“, so Maurer vor der UN-Vollversammlung in New York.
Er hoffe, dass sich dieser Trend wieder umkehre, sagte Maurer. „Andererseits werden die grundlegenden Werte der (UN-)Charta, der sich die internationale Gemeinschaft verpflichtet fühlt, infrage gestellt.“ Die Völker müssten ihre Verfassungen und wirtschaftlichen Systeme selbst wählen. „Kein Land darf sein Recht einem anderen überstülpen.“ Probleme könnten nur durch Verhandlungen, nicht Diktat gelöst werden. „Souveränität und gleiche Rechte sichern Frieden, Stabilität und gute Beziehungen zwischen allen Völkern.“