Soldaten von US-Atomraketen-Basis nach Schummelei suspendiert
Washington (dpa) - Nach dem Vorwurf der Schummelei bei einem Leistungstest sind 34 Soldaten einer für Atomraketen zuständigen US-Luftwaffen-Einheit suspendiert worden.
Die Verdächtigen vom Stützpunkt Malmstrom im Bundesstaat Montana hätten einander mutmaßlich die Antworten für einen monatlichen Standardtest per SMS zugeschickt oder den Betrug wissentlich verheimlicht, teilte die Air Force am Mittwoch in Washington mit.
Die Sicherheit des nuklearen Arsenals sei durch den Vorfall nicht in Gefahr gewesen, sagte Luftwaffen-Stabschef General Mark Welsh. Es handele sich bei der Schummelei vor allem um einen Verstoß gegen das wichtige Prinzip der Integrität. Der Vorfall sei im Zuge von Ermittlungen zu Drogenkriminalität auf mehreren Militärstützpunkten aufgeflogen, in die elf Soldaten verwickelt seien.
Verteidigungsminister Chuck Hagel sei über die Schummeleien zutiefst betrübt, teilte das Pentagon mit. Er habe von der Air Force „aggressive Schritte“ als Reaktion gefordert und wolle regelmäßig über die Ermittlungen unterrichtet werden. Alle rund 600 Soldaten, die an verschiedenen Standorten für die insgesamt 450 Minuteman-III-Interkontinentalraketen der US-Streitkräfte verantwortlich sind, müssten den Test wiederholen.
Bereits im Vorjahr hatte die betroffene Einheit negative Schlagzeilen gemacht, als sie bei einer Sicherheitsüberprüfung durchgefallen war. Auch eine andere Raketen-Einheit in North Dakota hatte zuvor ähnlich schlechte Ergebnisse bei einer Überprüfung erhalten.17 Offiziere verloren damals ihre Zulassung für den Umgang mit Atomraketen und wurden zu einer Nachschulung geschickt.