Strauss-Kahn ist wieder auf freiem Fuß

Die Staatsanwaltschaft hat erhebliche Zweifel an der Aussage des mutmaßlichen Opfers.

New York. Sieben Wochen nach seiner spektakulären Verhaftung wegen versuchter Vergewaltigung ist der früherer Chef des IWF, Dominique Strauss-Kahn (Foto), wieder ein freier Mann. Die Staatsanwaltschaft hat erhebliche Zweifel an der Aussage eines 32-jährigen Zimmermädchens, das Mitte Mai die Vorwürfe gegen den Franzosen erhoben hatte. Ein New Yorker Gericht setzte daher am Freitagabend den verschärften Hausarrest aus. Die USA darf der 62-Jährige zunächst aber nicht verlassen.

Der zuständige Bezirksrichter sprach von „einer bedeutenden Veränderung der Umstände“. Das Gericht stimmte auch zu, die Kaution in Höhe von sechs Millionen US-Dollar aufzuheben. Der Fall ist allerdings nicht vom Tisch, es kann immer noch zu einer Verhandlung kommen.

Wegen der Vorwürfe gegen ihn war Strauss-Kahn als Chef des Internationalen Währungsfonds zurückgetreten. Er lebte bisher unter Hausarrest mit elektronischer Fußfessel, Überwachungskameras und einem bewaffneten Wachmann in einer Wohnung in New York. Das soll ihn monatlich umgerechnet 172 000 Euro gekostet haben.

Nach Angaben der „New York Times“ soll das mutmaßliche Opfer mit Geldwäsche und Drogenhandel in Verbindung stehen. Die 32-Jährige habe kurz nach dem Vorfall mit einem Häftling telefoniert und darüber gesprochen, wie man Geld aus dem Fall schlagen könne. Der Anwalt der Frau betonte aber: „Die Tat hat stattgefunden.“ Red/DeT