Taliban-Angriff in Kabul blutig beendet

Kabul (dpa) - Nach zehn Stunden heftiger Gefechte ist ein Angriff eines Taliban-Selbstmordkommandos in der afghanischen Hauptstadt Kabul von Sicherheitskräften beendet worden.

Sie töteten den fünften und letzten Angreifer, der sich in einem zivilen Gebäude verschanzt hatte, teilte die Kabuler Polizei der Nachrichtenagentur dpa am Samstag mit.

Insgesamt wurden nach offiziellen Angaben mindestens acht Menschen getötet. Neben den fünf Taliban-Rebellen seien es zwei afghanische Zivilisten und ein Polizist gewesen. Mehrere Menschen seien verletzt worden.

Zunächst habe sich am Freitag ein Attentäter in einem Auto vor einer Behörde des Innenministeriums in die Luft gesprengt. Anschließend hätten die Angreifer ein angrenzendes Gebäude der Internationalen Organisation für Migration (IOM) zu stürmen versucht. Als die nepalesischen Wachmänner das Feuer erwiderten, hätten sich die Taliban in ein benachbartes Haus zurückgezogen und das Feuergefecht eröffnet, sagte ein Kommandeur zu dpa.

Taliban-Sprecher Sabiullah Mudschahid sagte, der Angriff mehrerer „Mudschaheddin“ habe einer Behörde des Innenministeriums sowie einer Unterkunft von Mitarbeitern des US-Geheimdienstes CIA gegolten. Die Gewalt in Afghanistan hat in den vergangenen Wochen deutlich zugenommen. Vor knapp einem Monat hatten die Aufständischen den Beginn ihrer Frühjahrsoffensive verkündet.

In den vergangenen Jahren haben Taliban-Selbstmordkommandos häufiger spektakuläre Angriffe auf Ziele in der afghanischen Hauptstadt verübt. Zuletzt war es im Februar zu einem solchen Angriff in Kabul gekommen. Am Donnerstag vergangener Woche waren beim bislang schwersten Selbstmordanschlag in Kabul seit Jahresbeginn mindestens 16 Menschen getötet worden. Unter den Toten waren sechs Angehörige der Internationalen Schutztruppe Isaf.

Die IOM arbeitet eng mit den Vereinten Nationen zusammen. Die Vertretung der Vereinten Nationen in Afghanistan (Unama) verurteilte den Angriff. Die Internationale Schutztruppe Isaf teilte mit, der Angriff zeige, dass „der Feind“ keinen Respekt vor menschlichem Leben habe.