USA dringen auf Jemen-Gespräche „ohne Vorbedingungen“
Washington (dpa) - Die USA haben sich enttäuscht über die Verzögerung der Friedensgespräche für den Jemen geäußert und neue humanitäre Hilfen für das Bürgerkriegsland zugesagt.
Alle Parteien sollten „ohne jede Vorbedingung an diesen Friedensgesprächen teilnehmen“, mahnte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA, Ned Price, am Mittwochabend. Die Äußerungen können als Seitenhieb auf Jemens Regierung verstanden werden, die einen Rückzug der aufständischen Huthi-Rebellen zur Bedingung von Verhandlungen macht.
Zuletzt hatten die Vereinten Nationen versucht, die beiden Konfliktparteien wieder an einen Tisch zu bringen. Im Jemen tobt seit Monaten ein blutiger Bürgerkrieg zwischen den schiitischen Huthis und Anhängern des sunnitischen Präsidenten Hadi. Die Aufständischen beherrschen weite Teile des Landes, verloren zuletzt aber im Süden des Landes unter anderem die wichtige Hafenstadt Aden.
Wegen des Krieges haben Price zufolge fast 13 Millionen Jemeniten nicht genug zu essen. Die USA würden deshalb weitere 89 Millionen Dollar für humanitäre Hilfen wie Lebensmittel und Trinkwasser, aber auch für Notunterkünfte und sanitäre Maßnahmen bereitstellen. Damit steige die US-Hilfe im laufenden Finanzjahr auf 170 Millionen Dollar.
In Aden traf sich am Donnerstag derweil der vor kurzem aus dem saudischen Exil nach Jemen zurückgekehrte Minister- und Vizepräsident Chaled Bahah erstmals mit einigen Ministern. Er betonte, auch die anderen von den Rebellen gehaltenen Gebiete „befreien“ zu wollen.
Im Westen der Hauptstadt Sanaa formierten sich zuletzt Bodentruppen der saudisch geführten sunnitischen Militärkoalition, die das Land seit fast einem halben Jahr aus der Luft bombardiert. Berichte des huthinahen TV-Senders „Al-Masirah“ über die Gefangennahme mehrerer saudischer Soldaten durch die Rebellen konnten zunächst nicht unabhängig bestätigt werden.