USA halten an Zeitplan für Afghanistan-Abzug fest

Washington (dpa) - Die US-Regierung will trotz der jüngsten Welle der Gewalt nach der Koranverbrennung in einem US-Militärlager an ihrem Afghanistan-Fahrplan festhalten.

„Wir können nicht vergessen, was unsere Mission ist - die Notwendigkeit, die Überbleibsel der (Terrororganisation) Al-Kaida zu zerstören und zu besiegen“, so der Sprecher des Weißen Hauses, Jay Carney, in Washington.

Nach der Ermordung von zwei US-Militärberatern im Kabuler Innenministerium am Samstag und Tagen tödlicher antiamerikanischer Proteste hatten US-Medien die Frage aufgeworfen, ob der bisherige US-Abzugszeitplan eingehalten werden könne. Die Regierung will die Sicherheitsoperationen bis Ende 2014 an die afghanischen Sicherheitskräfte übergeben.

Carney wies darauf hin, dass die USA in den vergangenen Jahren bedeutende Fortschritte im Kampf gegen Al-Kaida gemacht hätten und keinen Grund sähen, ihre Afghanistan-Strategie zu ändern. Der Sprecher nannte die Serie von Gewaltaktionen gegen US-Soldaten tragisch, schrecklich und unentschuldbar. Er unterstrich aber zugleich das Ausmaß der amerikanisch-afghanischen Zusammenarbeit. Es handele sich um „isolierte Vorfälle“, und es bleibe wichtig, „Al-Kaida zu schlagen“, sagte Carney.

Auch Pentagonsprecher George Little erklärte, die jüngsten Ereignisse dürften nicht von den erzielten Fortschritten ablenken. Außenamtssprecherin Victoria Nuland sagte, die USA arbeiteten mit dem afghanischen Präsidenten Hamid Karsai zusammen, „um zu versuchen, die Lage zu beruhigen“.