USA verlieren erneut eine Hightech-Drohne

Kapstadt/Washington/Victoria (dpa) - Neue Panne bei der US-Luftwaffe: Vor der afrikanischen Küste ist erneut ein unbemanntes Aufklärungsflugzeug abgestürzt. Offensichtlich war ein Motorschaden schuld.

Wie die US-Luftwaffe in Washington bestätigte, stürzte ein unbemanntes Aufklärungsflugzeug vom Typ MQ-9 Reaper über den Seychellen im Indischen Ozean ab - direkt auf den internationalen Flughafen der Insel Mahé.

Die Drohne sei kurz nach 10.13 Uhr Ortszeit vom Flughafen zu einem Routineflug gestartet, berichtete die regionale Zeitung „The Nation“ auf ihrer Website unter Berufung auf die örtliche Luftfahrtbehörde. Nach wenigen Minuten sei der Flugüberwachung ein Motorschaden gemeldet worden. Bei dem Versuch einer Notlandung sei das Flugzeug über die Landebahn hinausgeschossen. Die Drohne sei gegen einen Felsen geprallt und habe Feuer gefangen.

Die Drohne war nicht mit Waffen bestückt, hieß es in der Mitteilung der US-Luftwaffe. Menschen seien nicht zu Schaden gekommen. Die Drohne sei vor allem zur Überwachung der Schifffahrt und zum Schutz vor Piraten eingesetzt worden, so „The Nation“. Mitarbeiter der Luftfahrtbehörde der Inselrepublik arbeiteten eng mit den US-Militärs bei der Beseitigung der Trümmer an der Unglücksstelle zusammen.

Erst Anfang Dezember war eine US-Drohne in die Hände des Irans gefallen. Teheran behauptet, den Flugroboter zur Landung gezwungen zu haben, als dieser über der iranischen Stadt Kaschmar unterwegs war. Die Nato spricht dagegen von einem unbemannten Aufklärungsflugzeug, das bei einem Einsatz über dem Westen Afghanistans verloren gegangen sei.

Zwischen dem Absturz auf den Seychellen und dem Vorfall im Iran bestehe kein Zusammenhang, zitierte der Nachrichtensender CNN namentlich nicht genannte Regierungsbeamte. Während das dem Iran in die Hände gefallene Roboterflugzeug allem Anschein nach ein hoch entwickeltes Tarnkappen-Modell sei, falle die am Dienstag abgestürzte Drohne in eine eher konventionelle Kategorie.

Flugroboter vom Typ MQ-9 Reaper unter dem Schirm des US-Afrikakommandos werden etwa zu Überwachungsflügen im Kampf gegen Piraten oder Terroristen eingesetzt. Seit 2009 starten Reaper-Drohnen - mit Einwilligung der Regierung der Seychellen - von den Inseln zu Anti-Terror-Einsätzen in Ostafrika, berichtete CNN. Mit einer Reichweite von 1800 Kilometern kann die Drohne von den Seychellen Teile von Somalia und sogar des Jemens erreichen.