Weitere Soldaten schließen sich libyschem Umsturz-General an
Tripolis (dpa) - Vier Tage nach dem Beginn der Kämpfe zwischen Soldaten und islamistischen Milizen in Libyen haben die abtrünnigen Truppen weitere Unterstützung erhalten.
Das Nachrichtenportal „Al-Wasat“ meldete in der Nacht zum Dienstag, die Grenztruppen in der östlichen Stadt Tobruk und das 2. Bataillon im Süden wollten sich den Truppen von Ex-General Chalifa Haftar anschließen.
Haftar hatte am vergangenen Freitag ohne Befehl des Generalstabs zusammen mit einigen Hundert Soldaten in Bengasi eine Offensive gegen zwei islamistische Milizen begonnen. Die Gefechte griffen später auch auf andere Städte über. Bisher sollen 77 Menschen getötet worden sein.
Die Miliz Ansar al-Scharia erklärte, Haftar und seine Truppen führten einen „Kampf gegen den Islam“. Das geht aus einer Botschaft der Miliz an die Bewohner von Bengasi hervor, die von der libyschen Nachrichtenagentur „Al-Tadhamun“ veröffentlicht wurde. Die Miliz „Libyen Schild“ habe unterdessen angekündigt, sie werde Truppen nach Bengasi verlegen, „um dort für Sicherheit zu sorgen“.
Ein Grund für die Krise in Libyen ist die schwindende Legitimität von Übergangsregierung und Parlament. General Haftar hatte im vergangenen Februar erfolglos versucht, das Parlament zu entmachen.