Wulff wirbt für mehr Sicherheit in Mexiko

Mexiko-Stadt (dpa) - Bundespräsident Christian Wulff hat Mexiko zu weiteren Anstrengungen bei der Bekämpfung der Kriminalität ermuntert.

Er werde darüber auch mit Präsident Felipe Calderón sprechen, allerdings nicht mit „erhobenem Zeigefinger“, sondern „auf gleicher Augenhöhe und partnerschaftlich“, sagte Wulff zum Auftakt seiner Lateinamerikareise am Wochenende.

Deutsche Investoren beklagen zunehmend, dass der Drogenkrieg im Land mit inzwischen Tausenden von Morden die Arbeit der Unternehmen erschwert. Menschenrechtsorganisationen kritisieren gleichzeitig, dass bei dem Kampf von Polizei und Militär gegen die Drogenbanden die Bürgerrechte zunehmend verletzt würden. Wulff kann sich eine engere Zusammenarbeit bei Justiz und Polizei zwischen Deutschland und Mexiko vorstellen. Er will an diesem Montag auch mit Vertretern mexikanischer Menschenrechtsorganisationen zusammentreffen.

Wulff und seine Frau Bettina begannen am Sonntag mit einen Besuchsprogramm ihren dreitägigen Staatsbesuch in Mexiko. Höhepunkt dabei war der Besuch in der Pyramidenstadt Teotihuacán 50 Kilometer nördlich von Mexiko-Stadt. Bis Ende der Woche wird Wulff bei seiner ersten Lateinamerikareise auch Costa Rica und Brasilien besuchen.

Ein Thema der Reise ist die Stärkung der internationalen Organisationen. Wulff verlangte dabei eine mutige Reform der Vereinten Nationen: „Ich sehe die UN in eine Bedeutungslosigkeit entschwirren als Ansammlung von Staaten, wenn sie nicht schnell reformiert wird.“

Mexiko ist bislang dagegen, dass die Zahl der ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrat erhöht wird. Bei einer solchen Reform hofft auch Deutschland auf einen Sitz in dem obersten UN-Führungsgremium. Dagegen unterstützt Brasilien die deutsche Position, weil es ebenfalls ständiges Mitglied im UN-Sicherheitsrat werden will.

In Begleitung von Wulff reist eine Wirtschaftsdelegation. In Mexiko arbeiten 1200 deutsche Unternehmen. Das mit mehr als 112 Millionen Einwohnern größte spanischsprachige Land will die Abhängigkeit von de USA abbauen. Es setzt dabei auf eine verstärkte wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Europa, vor allem auch mit Deutschland.