Zehntausende gedenken in Hongkong des Pekinger Massakers
Hongkong/Washington (dpa) - Am 25. Jahrestag des Pekinger Massakers sind in Hongkong Zehntausende Demonstranten zu einer Mahnwache zusammengekommen. Auch in Taiwans Hauptstadt Taipeh gab es eine Demonstration, wo der frühere Studentenführer Wuer Kaixi auftrat, der heute im Exil im demokratischen Taiwan lebt.
US-Außenminister John Kerry forderte in Washington eine Aufarbeitung der blutigen Niederschlagung der Demokratiebewegung vom 4. Juni 1989. Kerry verlangte die Freilassung aller noch gefangenen Teilnehmer sowie der Aktivisten, die vor dem Jahrestag festgenommen wurden. Auch die Verfolgung der Familien der Opfer müsse ein Ende finden.
China habe in den vergangenen Jahrzehnten große soziale und wirtschaftliche Fortschritte gemacht, aber die Entwicklung werde nicht nur durch Offenheit gegenüber der Welt, sondern auch gegenüber den unterschiedlichen Ansichten seiner Bürger definiert, sagte Kerry.
Während die Machthaber in China jede Erinnerung an den brutalen Militäreinsatz verhinderten, entzündeten die Hongkonger im Victoria-Park ein Heer von Kerzen im Gedenken an die Opfer. Die frühere britische Kronkolonie gehört seit 1997 zu China, genießt aber weiter Meinungs- und Versammlungsfreiheit.