Bauernpräsident Joachim Rukwied: Blick fürs Globale

Joachim Rukwied sieht keine rosigen Zeiten für den deutschen Bauern. Aber immerhin paart sich die bäuerliche Skepsis bei dem frisch gewählten Bauernpräsidenten mit Optimismus. Ja, sagt er, eigentlich waren die Bedingungen, Bauer zu sein und zu bleiben, selten so aussichtsreich.

Die Energiewende beschert den Bauern eine ungeahnte Nachfrage nach „Kraftstoff vom Acker“, die Zahl der zu ernährenden Menschen steigt, und die neue Lust der Asiaten auf Fleisch ist gut für die Preise. Die Sicht auf die Chancen und Erfordernisse des Weltmarkts für Agrarprodukte pflegt Rukwied seit Jahren.

Der 50-jährige Funktionär mit CDU-Parteibuch steht seit Mittwoch an der Spitze von bundesweit 300 000 landwirtschaftlichen Betrieben. Der dreifache Familienvater verkörpert dabei ein modernes Bild seines Berufsstands.

Rukwied übernahm 1994 den elterlichen Hof bei Heilbronn. Er baut auf 290 Hektar Ackerland Getreide, Zuckerrüben, Raps, Körnermais und Kohl an. Zudem zählen acht Hektar Weinberge zum Rukwiedschen Betrieb. An der Fachhochschule in Nürtingen studierte er einst Landwirtschaft — mit Schwerpunkt Betriebswirtschaft. Red