Nürnberg. Die Zahl der Arbeitslosen ist im Mai dank des üblichen Frühjahrsaufschwungs deutlich gesunken. In diesem Monat waren 3,458 Millionen Menschen und damit 127 000 weniger als im April ohne Job, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Donnerstag in Nürnberg mitteilte. Arbeitsminister Olaf Scholz (SPD) und BA-Chef Frank-Jürgen Weise sahen aber noch keine Wende am deutschen Arbeitsmarkt. Die Frühjahrsbelebung habe den Arbeitsmarkt in diesem Jahr verspätet erreicht und bringe einen deutlichen Rückgang der Arbeitslosigkeit, erklärte Weise.
Arbeitsminister Scholz wertete die Zahlen als "überraschend positiv". Die Arbeitslosenquote sank im Mai um 0,4 Prozentpunkte auf 8,2 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der Arbeitslosen um 175 000. Ein stärkerer Anstieg der Arbeitslosigkeit wird weiterhin durch Kurzarbeit verhindert.
Im März gab es laut BA insgesamt 1,25 Millionen Kurzarbeiter. Die Zahl lag damit um 1,09 Millionen über dem Wert des Vorjahres. Scholz hob die Bedeutung dieses Instruments hervor. Es sei richtig gewesen, sofort zu Beginn der Krise auf die Förderung der Kurzarbeit zu setzen. Die Alternative zu den Gehaltseinbußen durch Kurzarbeit wäre die Entlassung, erklärte der SPD-Politiker.