Bundestagswahl 2017 Debat-O-Meter: Wer schlägt sich am besten im letzten TV-Duell?
Am Donnerstagabend stehen sich die Spitzen der im Bundestag vertretenen Parteien plus FDP und AfD in der "Schlussrunde" auf ARD und ZDF gegenüber. Bewerten Sie die Kandidaten live im Debat-O-Meter.
Düsseldorf. Dieser Wahlkampf - gefühlt war er eine einzige Fernsehshow. Da gab's die Wahlarena im Privatfernsehen, dann das große TV-Duell von Merkel und Schulz. Dann den Streit um ein zweites TV-Duell. Dann stellten sich die Kanzlerkandidaten jeweils allein in der „Wahlarena“ Zuschauerfragen - und zum Schluss am Donnerstag, 21. September, nochmal die Spitzenkandidaten aller im Bundestag vertretenen Parteien ran - plus jene von FDP und AfD. ARD und ZDF senden die "Schlussrunde" ab 22 Uhr. Merkel und Schulz übrigens schwänzen den Auftritt: Für die CDU ist Ursula von der Leyen angekündigt, begleitet von Joachim Herrmann für die CSU, und für die SPD tritt Manuela Schwesig an, Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern.
Wie sich die Kandidaten schlagen, können Sie live bewerten: Im Debat-O-Meter von Uni Freiburg und Westdeutscher Zeitung können Sie per Smartphone Bewertungen in Echtzeit abgeben.
Politikwissenschaftler der Uni Freiburg haben das Debat-O-Meter entwickelt. Nach Erfahrungen in Schleswig-Holstein und bei internationalen Debatten kam die Technik zur Landtagswahl im Mai erstmals in NRW zum Einsatz — mit unserer Zeitung als Medienpartner. Bei drei TV-Duellen vor der Bundestagswahl war (beziehungsweise ist) das Debat-O-Meter geschaltet. Zur Sat-1-Wahlarena der kleinen Parteien am Mittwoch, 30. August, nutzten 12.000 Zuschauer die Möglichkeit. Hier war die Mehrheit der AfD zugetan - die Rechtspopulisten hatten es offenbar geschafft, zahlreiche Anhänger zu mobilisieren. Aber auch FDP-Chef Lindner konnte punkten. Die Sendung war später massiv in die Kritik geraten. Beim TV-Duell Merkel gegen Schulz konnte vor allem der SPD-Kandidat bei den Zuschauern punkten.Und nun geht's also in die "Schlussrunde".
Mitmachen ist beim Debat-O-Meter einfach: Gehen Sie auf app.debatometer.com und melden Sie sich an — am besten per Smartphone, aber auch per PC oder Tablet funktioniert's. Die Möglichkeit zur Anmeldung wird eine Stunde vor Beginn der Sendung aktiviert - zur Schlussrunde also gegen 21 Uhr.
Bei der Anmeldung werden keine persönlichen Daten erhoben. Dass Parteien Bots einsetzen, um eigene Kandidaten zu pushen, ist dennoch ausgeschlossen, versprechen die Macher. Wer mit abstimmen will, müsse sich ins System einloggen - per Captcha, das von Maschinen nicht zu knacken sei.
Nach einer kurzen Einführung folgt eine Vorab-Befragung, um die politische Haltung der Zuschauer vor der Debatte zu erfassen. "Wenn jemand permanent seiner Partei zustimmt, ist das gar nicht so schlimm, weil wir viel stärker an den Unentschiedenen interessiert sind", sagt Professor Uwe Wagschal. Er ist für das Projekt verantwortlich. Für Parteistrategen sei es wichtig zu sehen: Worauf reagieren die Unentschiedenen? Und können von den anderen Parteien Wähler rüber gezogen werden?
Die Spannbreite für einzelne Bewertungen reicht von ++ (= sehr positiv) bis -- (= sehr negativ). Jedes Argument, sogar jede Handbewegung oder Miene, können Sie per Klick beurteilen — eine Stimme pro Sekunde kann jeder Teilnehmer abgeben. Zum Abschluss folgt eine weitere Befragung, um herauszufinden, wie die Kandidaten bzw. Parteien nach dem Duell in der Zuschauergunst stehen.
Nach der Debatte werten die Politikwissenschaftler die Bewertungen aus. Über die Ergebnisse berichten wir zeitnah auf wz.de.