Die arabische Welt ist in Aufruhr
Tunesien war nur der Anfang — ein Überblick.
Kairo. Von Tunesien aus haben sich die Proteste gegen die herrschenden Regime in andere arabische Staaten ausgebreitet.
Seit Mitte Januar kommt es zu Protesten und Straßenschlachten. Die Demonstranten fordern den Rücktritt von Präsident Husni Mubarak, die Staatsmacht reagiert mit Härte. Inzwischen sind bei den Unruhen mindestens 150 Menschen gestorben. Vielerorts terrorisieren Plünderer, Brandstifter und Räuber die Bevölkerung. Mubarak hat eine neue Führungsriege gebildet, in der Geheimdienst und Militär dominieren.
Bei sozialen Unruhen kamen mehrere Menschen ums Leben. Wie in Tunesien und Ägypten versuchten verzweifelte Männer mit öffentlichen Selbstverbrennungen auf sich und die Lage im Land aufmerksam zu machen. Ermutigt vom Wandel in Tunesien gingen Anhänger der Opposition RCD für Freiheit und Demokratie auf die Straße.
Mehrfach demonstrierten tausende Menschen. Sie forderten die Entlassung der Regierung von Premierminister Samir Rifai und die Auflösung des jüngst gewählten Unterhauses des Parlaments. Ende Januar ermahnte König Abdullah II. die Regierung und das Parlament zu Reformen.
In der Hauptstadt Sanaa demonstrierten Tausende Oppositionelle gegen die Politik von Präsident Ali Abdullah Salih. Sie forderten ihn zum Rücktritt auf.
Mitte Januar brachten die pro-iranische Bewegung Hisbollah und ihre Verbündeten die libanesische Regierung zu Fall. Gegen den neuen Ministerpräsidenten Nadschib Mikati gab es landesweite Proteste. dpa