Die politischen Tops und Flops des Jahres

Wer ist noch einmal Philipp Rösler? Oder wie war das mit dem Veggie-Day? Es ist Zeit, 2013 Revue passieren zu lassen.

Berlin. Top oder Flop — das Jahr 2013 neigt sich dem Ende entgegen. Über wen oder was hat die Republik gesprochen? Ein launiger, nicht vollständiger Jahresrückblick:

Sieben Kinder, viele Ämter und eine Frisur, die wie Beton anliegt. „Nur“ Gesundheitsministerin sollte sie werden. Will ich nicht, meckerte sie. Also gab Angela Merkel ihr das Verteidigungsressort und die Kronprinzessinnen-Rolle dazu. Jetzt ist sie die Mutti der Kompanie. Ohne Helm, wegen der Frisur. Top

Raus aus dem Bundestag, rein in die Depression. Von Rainer Brüderle bleibt nur der Sexismus-Vorwurf, von Dirk Niebel die Fallschirmspringer-Mütze. Und von Philipp Rösler, äh, Philipp wer? Die Liberalen — ein Schatten ihrer selbst. Mega-Flop

Der „Zar“, wie ihn sein Parteichef Horst Seehofer (CSU) verspottet hat, wurde von ebendiesem abserviert. Vom Verkehrsminister zum Hinterbänkler. Kürzlich hat Ramsauer mal über die Dosen eines polnischen Tatra-Biers philosophiert. Darauf ist ein Bauer abgebildet, der wie Ramsauer aussieht. Da winkt doch eine neue Karriere. Flop

Genschman (FDP) ist wieder da. Der Mann, von dem gesagt wird, er sei in seiner aktiven Zeit als Außenminister so viel gereist, dass er sich selbst in der Luft begegnen konnte. Der wandelnde, gelbe Pullover hat im Fall des Russen Chodorkowski mal kurzerhand gezeigt, wie Diplomatie wirklich funktioniert. Top

Klingelingeling — hier spricht die NSA. Was war die Kanzlerin sauer, als sie erfuhr, dass ihr Handy von den Amis abgehört wird. Sie, die so flink simsen kann wie eine 14-Jährige. Dabei hatte ihr Pofalla die NSA-Affäre für beendet erklärt. Die Deutschen sollten sich nicht so anstellen. Aber wehe, Muttis Handy klingelt. Flop

Der alte Mann auf dem Fahrrad hat es allen bewiesen. Ab nach Moskau und Edward Snowden besucht. Respekt. Sein Handy hat der 74 Jahre alte Grüne vor dem Treffen im Hotelsafe eingeschlossen. Sicher ist sicher. Top

Alles veggie, oder was? Der fleischlose Öko-Gau der Grünen ist der Lacher des Jahres. Wie bereitwillig von Künast bis Göring-Eckardt alle den Unsinn im Wahlkampf verteidigt haben. Und von wegen Veggie — mitten in ihrem Wahlspot ließen die Grünen ein Schwein auf die Wiese pinkeln. Wie lautete noch ihr Slogan? Ach ja: „Und Du?“ Flop

Erst war die Ministerpräsidentin aus NRW gegen die große Koalition, dann total dafür. Anschließend trat sie ihr Image der roten Hoffnungsträgerin rasch selbst in die Tonne: „Ich werde nie, nie als Kanzlerkandidatin antreten.“ Wie kraftlos. Flop

„Mit mir wird es keine Pkw-Maut geben“, hat Angela Merkel im TV-Duell mit Peer Steinbrück von der SPD gesagt. Jetzt steht die Maut im Koalitionsvertrag. Umsetzen muss sie die CSU. Drei Vignetten hat der neue Minister Dobrindt übrigens schon an seinem Dienstwagen kleben. Flop