dpa-Nachrichtenüberblick Politik
Polizei: Attentäter ergab sich mit erhobenen Armen
Oslo (dpa) - Der norwegische Attentäter hat die auf der Insel Utøya eintreffende Polizei mit erhobenen Armen erwartet und seine Waffen schon vorher abgelegt. Das sagte einer der an der Festnahme beteiligten Polizeibeamten auf einer Pressekonferenz. Die Waffen hätten 15 Meter hinter dem Täter gelegen. Polizeisprecher bestritten, dass das Boot der Einsatzgruppe wegen eines Motorschadens zehn Minuten Zeit verloren habe. Anders Behring Breivik hat mindestens 68 Teilnehmer des sozialdemokratischen Jugendlagers getötet.
Nach Oslo Ruf nach schärferem Waffenrecht in Deutschland
Berlin (dpa) - Nach den Attentaten in Norwegen wird in Deutschland der Ruf nach einem schärferen Waffenrecht lauter. Baden-Württembergs Innenminister Gall sagte, das Land wolle den privaten Besitz großkalibriger Faustfeuerwaffen generell verbieten. Gleichzeitig warnte Bundesinnenminister Friedrich vor rechten Autonomen in Deutschland. Zwar nehme die Zahl der Mitglieder rechtsextremer Gruppen ab. Dafür steige die Zahl der Gewaltbereiten. Anders Behring Breivik hatte seine Attentate mit legal gekauften Waffen verübt.
UN starten Luftbrücke nach Somalia
Nairobi (dpa) - Hoffnung aus der Luft für die Hungernden am Horn von Afrika: Nach langem Gezerre mit dem kenianischen Zoll ist ein erstes Flugzeug der UN mit zehn Tonnen Hilfsgütern Richtung der somalischen Hauptstadt Mogadischu gestartet. Weitere Flüge sollen in den nächsten Tagen folgen und insgesamt 100 Tonnen Kindernahrung in das Krisengebiet bringen. Die Vereinten Nationen hatten sich zu der Luftbrücke entschlossen, weil wegen der instabilen Zustände in dem Bürgerkriegsland Lieferungen auf dem Landweg sehr schwierig sind.
Griechenland-Gipfel ohne konkrete Zusagen
Berlin (dpa) - Die Bundesregierung und die deutsche Wirtschaft wollen bei der Modernisierung Griechenlands helfen, aber keine zusätzlichen Milliarden lockermachen. Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler sagte nach einem Treffen mit den Spitzenverbänden der Wirtschaft, die Investitionsbedingungen in dem Euro-Krisenland müssten sich rasch verbessern - allerdings ohne neue Risiken für den Steuerzahler. Auch die mehr als 20 Wirtschaftsverbände machten bei dem „Investitionsgipfel“ keine konkreten Zusagen.
Arbeitnehmer gehen zusehends später in Rente
Berlin (dpa) - Arbeitnehmer in Deutschland gehen immer später in Rente. Das durchschnittliche Eintrittsalter stieg im vergangenen Jahr bei Männern von 63,5 Jahren auf 63,8 Jahre. Das ist der höchste Wert seit Bestehen der gesamtdeutschen Statistik, teilte die Deutsche Rentenversicherung mit. Bei Frauen verschob sich das Renteneintrittsalter auf 63,3 Jahre. Im Jahr 2009 hatte es noch bei 62,9 Jahren gelegen. Als ein Grund gelten bessere Beschäftigungschancen älterer Arbeitnehmer.
Zehn Tote bei Anti-Regime-Protesten in Syrien
Damaskus (dpa) - Syrische Sicherheitskräfte haben in der Vorstadt Kanaker bei Damaskus einen Protest gegen das Regime niedergeschlagen und dabei mindestens acht Menschen getötet, unter ihnen einen elfjährigen Jungen. Die Militäreinheiten wurden dabei von der bewaffneten Pro-Regime-Miliz Schahiba unterstützt, berichteten syrische Aktivisten. Dutzende Menschen seien außerdem verletzt worden. Medizinische Versorgung sei ihnen verwehrt worden. Rund 300 Kundgebungsteilnehmer wurden festgenommen.