dpa-Nachrichtenüberblick Politik

Verletzte Soldaten kommen nach Deutschland

Kabul (dpa) - Nach dem Angriff auf die Bundeswehr in Afghanistan schweben immer noch zwei deutsche Soldaten in Lebensgefahr. Sie sollen noch am Wochenende mit den anderen Verwundeten nach Deutschland geflogen werden. Ihr Zustand sei kritisch, aber stabil, sagte ein Sprecher des Einsatzführungskommandos in Potsdam. Das afghanische Verteidigungsministerium kündigte die Einsetzung einer hochrangigen Delegation zur Untersuchung der Vorfälle an. Die drei Soldaten, die bei dem Anschlag getötet wurden, werden nach Angaben der Bundeswehr voraussichtlich am Montag nach Deutschland gebracht.

Freigelassene deutsche Reporter in Teheran

Teheran (dpa) - Nach mehr als viermonatiger Haft in der Provinzhauptstadt Täbris sind die beiden freigelassenen deutschen Reporter in der Hauptstadt Teheran eingetroffen. Sie wurden von deutschen Konsularbeamten in die Botschaft gebracht. Es wird erwartet, dass die Beiden mit Außenminister Guido Westerwelle, der am Abend in Teheran eintreffen wird, nach Berlin zurückfliegen werden. Die Journalisten waren am 10. Oktober 2010 in der Provinzhauptstadt Täbris verhaftet worden. Sie wollten den Sohn und den Anwalt einer Frau interviewen, die wegen Ehebruchs zum Tode verurteilt worden.

SPD vermutet Ghostwriter hinter Guttenbergs Doktorarbeit

Berlin (dpa) - Die Plagiatsvorwürfe gegen Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg werden immer heftiger. Laut „Spiegel“ hat er eine zehnseitige Ausarbeitung des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages beinahe unverändert in seine Doktorarbeit übernommen. Das Papier hatte er als CSU-Abgeordneter selbst in Auftrag gegeben. Die SPD äußerte den Verdacht, Guttenberg habe sich eines Ghostwriters bedient. Sie forderte Bundestagspräsident Norbert Lammert zu einer raschen Klärung des Vorgangs auf.

Erneut Zusammenstöße bei Protesten im Jemen

Sanaa (dpa) - Die Proteste im Jemen gegen Präsident Ali Abdullah Salih sind erneut eskaliert. Am neunten Tag der Demonstrationen stießen vor der Universität Sanaa Regierungsgegner und Anhänger von Salih zusammen. Beide Seiten bewarfen sich mit Steinen. In beiden Lagern habe es zahlreiche Verletzte gegeben, berichtet das Internet-Portal „yemenpost.net“. In Libyen gingen die Sicherheitskräfte mit brutaler Härte gegen Demonstranten vor. Auch in Algier gab es Verletzte bei einer Demonstration von Regimegegnern. Nur in Bahrain gab es erste Zeichen der Entspannung.

Dresdner Neonazi-Marsch verhindert - Rechte nach Leipzig

Dresden (dpa) - Mit stundenlangen Protesten und teilweise gewaltsamen Blockaden haben tausende Menschen in Dresden erneut einen genehmigten Aufmarsch von Rechtsextremen verhindert. Erledigt ist das Thema damit nicht. Die Neonazis verlegten ihren Aufzug nach Leipzig. Die Bundespolizei will sie in kleinen Gruppen begleiten. Sie geht davon aus, dass sich etwa 500 bis 600 Personen auf den Weg machen. Zuvor hatten Gegendemonstranten in Dresden über Stunden hinweg die Gegend rund um den Hauptbahnhof blockiert und damit verhindert, dass zahlreiche Rechtsextreme zu ihren Treffpunkten gelangten.

Mindestens 18 Tote bei Selbstmordanschlag auf afghanische Bank

Kabul (dpa) - Bei einem Angriff von sieben Selbstmordattentätern auf eine Bank in Dschalalabad im Osten Afghanistans sind mindestens 18 Menschen ums Leben gekommen. Weitere 70 Menschen wurden bei dem Überfall teilweise schwer verletzt, sagte ein Sprecher des Provinzgouverneurs. Die radikal-islamischen Taliban bekannten sich wenig später zu dem Angriff. Präsident Hamid Karsai verurteilte den Angriff gegen friedliche Menschen, die „Bankgeschäften nachgehen oder ihre Gehälter abheben wollten“, als „un-islamisch“.