Ebola: Zweite US-Pflegekraft infiziert

Sie hat sich ebenfalls im Krankenhaus in Dallas bei der Versorgung eines inzwischen verstorbenen Patienten angesteckt.

Foto: dpa

Dallas. In den USA hat sich eine zweite Pflegekraft mit Ebola angesteckt. Sie habe sich — ebenso wie eine Krankenschwester zuvor — in einer Klinik in Dallas bei der Versorgung eines aus Liberia eingereisten Mannes infiziert, teilte die Gesundheitsbehörde von Texas am Mittwoch mit. Einzelheiten wie Alter und Geschlecht der Pflegekraft wurden nicht bekannt. Wenige Stunden vor den ersten Symptomen hatte die Pflegekraft nach Angaben der Gesundheitsbehörde CDC einen Inlandsflug absolviert. Alle 132 Passagiere sollen nun vorsichtshalber ausfindig gemacht werden.

Unterdessen wächst in den USA die Kritik an den Vorbereitungen des Gesundheitssystems des Landes auf mögliche Ebola-Patienten. Hunderte Krankenschwestern und Pfleger hätten sich beschwert, dass ihre Krankenhäuser nicht ausreichend auf Ebola vorbereitet seien, teilte der Krankenpfleger-Verband National Nurses United (NNU) mit, dem mehr als 4000 Pfleger angehörten. Zudem seien zahlreiche Beschwerden laut geworden, dass Schwestern und Pfleger nicht ausreichend geschult würden.

Die zuerst infizierte Krankenschwester war am Sonntag als erster Fall einer Übertragung von Mensch zu Mensch innerhalb der USA bekannt geworden. Nach Angaben der Klinik hatte sie die vorgeschriebene Schutzkleidung getragen. Ersten Vermutungen zufolge könnte sie sich beim Abnehmen der Maske angesteckt haben.

Der Chef der US-Seuchenbehörde CDC (Centers for Disease Control and Prevention), Tom Frieden, hatte bereits am Sonntag gewarnt, dass der Infektion der Krankenschwester weitere Fälle folgen könnten. Die nun erkrankte Pflegekraft meldete am Dienstag Fieber, ein Test bestätigte die Infektion. Die Person sei sofort isoliert worden. Alle Menschen, mit denen sie in Verbindung gewesen sei, stünden unter Beobachtung.

Auch in Spanien hatte sich eine Frau bei einem Ebola-Kranken angesteckt. Spaniens Gesundheitsministerin Ana Mato gab bekannt, dass sich der Zustand der Patientin gebessert habe, aber weiter ernst sei. Die Pflegehelferin hatte sich in einer Klinik in Madrid bei einem Geistlichen infiziert, der in Westafrika gearbeitet hatte.

Tausende Menschen in Westafrika, die Ebola überlebt und jetzt gegen das Virus immun sind, sollen künftig im Kampf gegen die Seuche helfen. Entsprechende Pläne sollen bei der ersten Konferenz von Ebola-Überlebenden erörtert werden, die am Donnerstag und am Freitag mit Unterstützung des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen (Unicef) in Sierra Leone stattfindet.