Eine machtlose G8

Der G8-Gipfel ist ein Paradebeispiel für die Kunst der Diplomatie: unverbindliche Aussagen treffen, jeden Streit vermeiden und nur ja nicht vor den Wählern in der Heimat das Gesicht verlieren.

Doch auch demonstrative Harmonie kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Mächtigen dieser Welt keine Antwort auf die Frage haben, wie sich Schuldenabbau und mehr Wachstum miteinander in Einklang bringen lassen. Die Abschlusserklärung mit dem „Gebot, Wachstum und Jobs zu schaffen“, ist ein Eingeständnis der Machtlosigkeit der G8.

Eines aber hat der Gipfel gezeigt: Kanzlerin Merkel ist als Obersparmeisterin weitgehend isoliert. Sie wird sich ein Stück bewegen müssen, denn die Euro-Krise steuert mit dem nicht mehr auszuschließenden Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone auf einen neuen Höhepunkt zu. Und ohne den Wachstumsmotor Deutschland wird es keine Lösung geben.