Kritik Fahrlehrer sehen Motorrad-Vorstoß des Verkehrsministeriums kritisch
Berlin · Fahrlehrer kritisieren den Vorschlag des Bundesverkehrsministeriums, das Fahren leichter Motorräder mit einem Auto-Führerschein zu erlauben.
„Das zentrale Problem ist die fehlende fahrerische Kompetenz“, sagte der Vorsitzende der Bundesvereinigung der Fahrlehrerverbände (BVF), Dieter Quentin, der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.
Autofahrer seien nicht dafür ausgebildet, ein Motorrad technisch zu beherrschen. Schon jetzt sei ein Großteil der Unfälle mit Motorrädern auf Fahrfehler zurückzuführen. Mit der vorgeschlagenen Regelung steige das Risiko, so Quentin.
Ein am Donnerstag bekannt gewordener Verordnungsentwurf des Verkehrsministeriums sieht vor, dass Autofahrer unter bestimmten Voraussetzungen auch sogenannte Leichtkrafträder steuern dürfen. Es geht um Motorräder der Klasse A1 mit einem Hubraum von bis zu 125 Kubikzentimetern. Die Fahrer müssen mindestens 25 Jahre alt sein, seit fünf Jahren einen Führerschein der Klasse B haben und eine „Fahrerschulung“ mit mindestens fünf 90-minütigen Fahrstunden absolvieren.
„Die geplante Fahrerschulung halten wir für völlig unzureichend“, sagte Quendt. Zwar sehe der Vorschlag des Ministeriums vor, nur erfahrene Autofahrer zu berücksichtigen. Aber: „Die Erfahrung dieser Menschen liegt im zweispurigen Bereich und nicht im einspurigen Bereich.“ Das sei gerade in Kurven ein großer Unterschied.