20 000 Kurden gehen gegen IS auf die Straße

Mehr Unterstützung im Kampf gegen den Islamischen Staat gefordert.

20 000 Kurden gehen gegen IS auf die Straße
Foto: Melanie Zanin

Düsseldorf. In bunten Gewändern, mit Militäruniformen bekleidet und mit Flaggen und Plakaten ausgestattet, zogen am Samstag Tausende kurdische Demonstranten durch Düsseldorf, um gegen den Terror der Miliz Islamischer Staat (IS) zu demonstrieren. Insbesondere forderten sie von der Bundesregierung, Druck auf die Türkei auszuüben. Es müsse ein Hilfskorridor für Hilfs- und Waffenlieferungen eingerichtet werden, um den kurdischen Kämpfern in der vom IS bedrohten syrischen Stadt Kobane zu helfen.

Bereits am frühen Morgen versammelten sich die ersten Demonstranten und skandierten „Freiheit für Kobane“ oder „Solidarität mit Syrien“. Im Laufe des Vormittags wuchs der Demonstrationszug laut Polizeiangaben auf mehr als 20 000 Menschen an. Die Veranstalter sprachen sogar von 100 000 Teilnehmern.

Kurdendemo in Düsseldorf mit hoher Beteiligung
24 Bilder

Kurdendemo in Düsseldorf mit hoher Beteiligung

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„Die Nato soll endlich eingreifen, um das Massaker in Kobane zu stoppen“, sagte Demonstrant Mehmet Sebih Dogan. Neben militärischer Unterstützung müsse die Türkei dazu bewegt werden, einen Sicherheitskorridor für die Versorgung des Gebiets zuzulassen. Die türkische Regierung lehnt dies wegen der Nähe der Kämpfer zur auch in Deutschland verbotenen Kurdenpartei PKK ab.

Die Kritik an der türkischen Haltung griffen auch deutsche Politiker auf. Grünen-Parteichef Cem Özdemir forderte ein härteres Vorgehen gegen den IS. Die Organisation „muss in der Türkei bekämpft werden“, sagte Özdemir. Zudem müsse die Grenze offen sein für Kurden, die zu ihren Freunden und Verwandten in Kobane gehen wollten.

Anders als in Hamburg oder Celle, wo es zu gewaltsamen Zusammenstößen mit mutmaßlichen IS-Anhängern kam, verlief die Demonstration in Düsseldorf friedlich. „Der Weg von den Rheinwiesen bis zum Landtag verlief störungsfrei“, sagte ein Polizeisprecher. Anzeige wurde jedoch gegen einige Demonstranten wegen des Zeigens verbotener Zeichen und Symbole erstattet.