75 Prozent sind gegen Burka in Amtsstuben
München/Berlin (dpa) - Ein Burka-Verbot im öffentlichen Dienst stößt in Deutschland auf breite Zustimmung. In einer Emnid-Umfrage für das Magazin „Focus“ lehnten 75 Prozent der Befragten komplett verschleierte Mitarbeiterinnen in einer Verwaltung ab.
20 Prozent sind gegen ein Verbot, 6 Prozent zeigten sich unentschlossen.
In jüngster Zeit hatte der Fall einer Muslimin für Aufsehen gesorgt, die voll verschleiert in der Frankfurter Stadtverwaltung arbeiten wollte. Ihr Arbeitsvertrag wurde in der vergangenen Woche aufgelöst. Um ihre Weiterbeschäftigung zu verhindern, hatte Hessen als erstes Bundesland ein offizielles Burka-Verbot im öffentlichen Dienst erlassen. Auch Niedersachsen will das Tragen von Ganzkörperschleiern in Ämtern und Behörden verbieten.
Der türkischstämmige FDP-Bundestagsabgeordnete Serkan Tören forderte im „Focus“, das Verbot auf alle Bundesbehörden und am besten auf den öffentlichen Raum auszudehnen. „Wir können privaten Unternehmen nicht zumuten, durch langwierige gerichtliche Instanzen gegen die Burka im Betrieb vorzugehen“, sagte er.
In der Frage eines möglichen Minarett-Verbots gibt es dagegen eine gespaltene Meinung. In einer weiteren Emnid-Umfrage für das Magazin sprachen sich 48 Prozent der Befragten gegen ein solches Verbot aus, 37 Prozent befürworten es. Die Befürworter eines Verbotes nach Schweizer Vorbild überwiegen nur in den östlichen Bundesländern.