AfD-Chef geht gegen Querulanten in den eigenen Reihen vor

Frankfurt/Main (dpa) - Der AfD-Vorsitzende Bernd Lucke hat seine Partei aufgerufen, gegen Querulanten in den eigenen Reihen vorzugehen.

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In der Alternative für Deutschland (AfD) gebe es Mitglieder, die „offenbar nichts lieber“ täten, als Parteitage und Vorstandswahlen anzufechten, schrieb Lucke in einer E-Mail an alle Mitglieder, die der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ vorlag.

Solche Mitglieder seien „stets unzufrieden, weil sie alles einseitig ins denkbar Negativste wenden, ohne andere Sichtweise auch nur in Betracht zu ziehen“. Sie verbreiteten „bewusst Falschinformationen“, organisierten „Geheimtreffen oder geschlossene Facebookgruppen“, um „möglichst ungestört gegen gewählte Vorstände und missliebige Mitglieder intrigieren zu können“.

Als Gegenmaßnahme rief Lucke dazu auf, Querulanten in der Partei zu isolieren. Die AfD dürfe den Fehler der Grünen nicht wiederholen, die in ihren Anfangsjahren unter dem Fundamentalismus vieler ihrer Mitglieder zu leiden gehabt hätten.

Das Ausmaß der Zerstrittenheit beschrieb Lucke in schärferen Worten als bisher. Die von ihm beschriebenen Mitglieder schadeten der AfD, „weil sie damit ein Klima des Misstrauens schaffen, das wie ein schleichendes Gift in die Partei sickert“. Kein Vorstand wolle politisch arbeiten, wenn „Querulanten und Rechthaber den größten Teil seiner Arbeitszeit absorbieren“, so der Parteichef.