Al-Kaida-Prozess: Beweisaufnahme nach zwei Jahren geschlossen

Seit mehr als zwei Jahren versuchen Richter, die Pläne für einen Terroranschlag in Deutschland zu beleuchten. Nun wollte der Kopf der mutmaßlichen Al-Kaida-Terroristen eigentlich sein Schweigen brechen. Doch daraus wurde nichts.

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Düsseldorf (dpa) - Im Düsseldorfer Prozess gegen mutmaßliche Al-Kaida-Terroristen hat das Oberlandesgericht nach mehr als zwei Jahren die Beweisaufnahme beendet. Die Plädoyers beginnen am kommenden Mittwoch, sagte ein Gerichtssprecher am Donnerstag auf Anfrage. Zuvor hatte der mutmaßliche Anführer der Düsseldorfer Al-Kaida-Zelle mitgeteilt, dass er doch nicht sein Schweigen brechen und vor Gericht aussagen will.

Der Angeklagte habe es sich kurzfristig anders überlegt, teilte die Vorsitzende Richterin am Düsseldorfer Oberlandesgericht, Barbara Havliza, am Donnerstag mit. Am Montag hatte das Gericht noch bekanntgegeben, dass der Hauptangeklagte umfangreich aussagen will. Nun schloss das Gericht am Donnerstag die Beweisaufnahme ohne Geständnis. Bei dem Hauptangeklagten handelt es sich um den Marokkaner Abdeladim El-K. (33).

Die Gruppe soll im Namen Al Kaidas einen verheerenden Terroranschlag in Deutschland geplant haben. Am 29. April 2011 hatte die Polizei in einem Mehrfamilienhaus in Düsseldorf nahe der Universität eine mutmaßliche Bombenwerkstatt ausgehoben.

Zuvor war die Wohngemeinschaft rund um die Uhr observiert worden. In mitgelesenen E-Mails an die Al-Kaida-Führung stand: „Oh, unser Scheich, wir halten noch unser Versprechen. Wir werden mit dem Schlachten der Hunde anfangen.“ Hinweise auf die Düsseldorfer Zelle waren auch im Versteck von Terroristen-Chef Osama bin Laden in Pakistan entdeckt worden, nachdem dieser von einer US-Spezialeinheit getötet worden war.