Aktuelle Warnung des Bundesnachrichtendienstes Bericht: IS trainiert Kämpfer für Asylverfahren
Berlin. Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) bereitet nach Informationen der "Welt am Sonntag" eingeschleuste Kämpfer gezielt auf Asylverfahren vor. Wie das Blatt unter Berufung auf eine aktuelle Warnung des Bundesnachrichtendienstes von Ende Oktober berichtete, würden die nach Europa geschleusten IS-Kämpfer darauf trainiert, unter den vielen Flüchtlingen unterzutauchen und nicht aufzufallen.
Dem Bericht zufolge wird etwa das Verhalten trainiert, um bei Befragungen durch Polizisten oder beim Stellen eines Asylantrags als klassischer Flüchtling anerkannt zu werden. Der BND habe sich auf Nachfrage nicht zu möglichen Hintergründen äußern wollen.
Alle neun Täter der Pariser Terroranschläge von vor einem Jahr seien als Flüchtlinge getarnt nach Europa gekommen, schrieb die "Welt am Sonntag" weiter. Bis heute verschwunden sei der mutmaßliche Bombenbauer. Er sei im Oktober 2015 über die Balkanroute und Österreich bis nach Deutschland gereist und mit zwei weiteren Männern vom inzwischen inhaftierten Franzosen Saleh Abdeslam in einem Ulmer Hotel abgeholt worden. Die Ermittler gehen nach Angaben der Zeitung davon aus, dass er nach Syrien entkommen ist.
Die Zeitung erfuhr aus Ermittlungsakten auch, dass die Terroristen am 13. November 2015 wohl einen parallelen Anschlag auf den Amsterdamer Flughafen Schiphol geplant haben könnten. Darauf deute ein Organigramm der eingesetzten Terror-Teams hin, das auf einem Laptop der späteren Brüssel-Attentäter gefunden worden sei. Unklar sei, warum es in Amsterdam keinen Anschlag gegeben habe. dpa/afp