Hohe Auszeichnung Britischer Historiker Timothy Garton Ash erhält Karlspreis

Aachen (dpa) - Mit Timothy Garton Ash erhält einer der renommiertesten Historiker für seine Verdienste um die europäische Einigung den Internationalen Karlspreis zu Aachen. Das Karlspreis-Direktorium würdigt das Werk des Wissenschaftlers und Autors zum Selbstverständnis eines freien Europas.

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Er biete den Populisten die Stirn, heißt es in der Begründung. Der Preis würdigt auch den „englischen Europäer“. Garton Ash habe sich für den Verbleib Großbritanniens in der EU eingesetzt und wolle sich auch nach dem Brexit für eine enge Bindung an die EU engagieren, heißt es in der Zuerkennung.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird beim Festakt im Aachener Krönungssaal den Preisträger in seiner Ansprache würdigen. Erwartet wird aber auch, dass Steinmeier über die Zukunft der Europäischen Union spricht. Bei seinem Antrittsbesuch in Warschau hatte der Bundespräsident die Bedeutung Polens für die europäische Integration unterstrichen.

Der Aachener Oberbürgermeister Marcel Philipp wird zu Beginn des Festakts an die Terroropfer von Manchester erinnern, wie das Karlspreis-Direktorium mitteilte. Die Feierlichkeiten beginnen schon am Morgen mit einer feierlichen Messe im Aachener Dom.

SPD-Kanzlerkandidat und früherer Karlspreisträger Martin Schulz (2015) will nach Angaben der Stadt an der Verleihung teilnehmen. Angesagt haben sich auch andere frühere Preisträger: der Präsident des Europäischen Rates, Donald Tusk (2010), und der ehemalige Präsident der Akademie der Künste, György Konrád (2001).

Timothy Garton Ash ist der 59. Träger des Preises, der nach Karl dem Großen (747/748-814) benannt ist. Im vergangenen Jahr war Papst Franziskus in Rom mit dem Preis ausgezeichnet worden.