Fall Franco A. Wehrbeauftragter: Durchsuchungen regen Truppe „ziemlich“ auf
Berlin (dpa) - Die Kasernen-Durchsuchungen im Zuge der Kampagne gegen Wehrmachts-Nostalgie stoßen den Bundeswehr-Soldaten nach Angaben des Wehrbeauftragten des Bundestages übel auf.
„Soldaten haben sich bei uns beklagt, dass Stuben in ihrer Abwesenheit durchsucht worden seien“, sagte Hans-Peter Bartels (SPD) der „Heilbronner Stimme“. Die Soldaten fühlten sich in ihren Persönlichkeitsrechten verletzt und unter Generalverdacht gestellt.
„Wir wollen deshalb vom Verteidigungsministerium wissen, welche Befehle dazu gegeben wurden, und ob es eine einheitliche Regelung für die Durchsuchungen gab. Der ganze Vorgang regt die Truppe ziemlich auf“, sagte Bartels.
Nach dem Fund von Wehrmachtshelmen und Landser-Bildern in der Kaserne des unter Terrorverdacht stehenden, rechtsextremen Oberleutnant Franco A. hatte Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen die Durchsuchung aller Kasernen der Bundeswehr angeordnet. Die CDU-Politikerin betonte anschließend, es sei bei der Aktion nicht darum gegangen, die Angehörigen der Bundeswehr unter Generalverdacht zu stellen, sondern nur um Aufklärung.
Franco A. und ein weiterer Bundeswehr-Soldat stehen im Verdacht, einen Terroranschlag geplant zu haben.