De Maizière setzt auf gerechtere Verteilung der Asylbewerber
Berlin (dpa) - Bundesinnenminister Thomas de Maizière setzt darauf, dass sich die EU-Länder auf eine gerechtere Verteilung der Flüchtlinge verständigen.
„Im Prinzip sehen zwar alle ein, dass nicht Deutschland, Schweden, Österreich, die Schweiz und Frankreich allein den überwiegenden Teil aller Asylbewerber aufnehmen können, während sich alle anderen einen schlanken Fuß machen“, sagte der CDU-Politiker der in Chemnitz erscheinenden „Freien Presse“. Aber die Umsetzung werde nicht einfach.
„Derzeit nehmen eine Handvoll Länder 70 Prozent der Asylbewerber auf. Nur 10 von 28 EU-Ländern beteiligen sich überhaupt an dem Thema“, beklagte der Minister. Er strebt eine Quotenregelung an parallel zum bisher geltenden Dublin-Prinzip, wonach Asylbewerber in dem europäischen Staat ihren Antrag stellen müssen, in dem sie zuerst ankommen.
Bei einer Ministerkonferenz mit Vertretern aus 58 Staaten Europas und Afrikas am Donnerstag in Rom geht es de Maizière zufolge neben der Quotenregelung auch um den EU-Vorschlag, in den Transitländern in Nordafrika sogenannte Ausreisezentren zu etablieren. „Damit würden wir den Menschenhändlern die Geldquelle abschneiden“, sagte er. Bereits in diesen Zentren müsse die Entscheidung fallen, „wer auf legalem Weg nach Europa kommen kann und wer mit unserer Hilfe wieder in seine Heimat zurückkehren muss. Das ist allemal humaner als sie unter Lebensgefahr aufs Mittelmeer zu schicken.“