Die FDP hadert mit ihrem Namen

Die stellvertretende Vorsitzende Marie-Agnes Strack-Zimmermann aus Düsseldorf will ihre Partei umbenennen.

Marie-Agnes Strack-Zimmermann ist stellvertretende FDP-Vorsitzende. Foto: David Young

Marie-Agnes Strack-Zimmermann ist stellvertretende FDP-Vorsitzende. Foto: David Young

Foto: David Young

Düsseldorf. Vor fast einem Vierteljahrhundert war eine Namensänderung in aller Munde: „Raider heißt jetzt Twix . . . sonst ändert sich nix“, hieß ein Werbespruch für einen Schokoriegel, den jedes Kind kannte. Die FDP kennt auch jeder. Doch das liberale Angebot schmeckt den Deutschen nicht mehr, es ist zum Ladenhüter geworden.

Bei ihrem Wahlerfolg von 2009 (14,6 Prozent) boten die Freidemokraten mit Steuersenkungen ein Produkt an, das sich am Ende als Mogelpackung herausstellte. Die Marke FDP war beschädigt. Der Wähler stellte die Quittung aus — die Liberalen wurden im September im Bundestag ausgelistet.

Die Partei tauschte fast ihr Spitzenpersonal aus. So ist Marie-Agnes Strack-Zimmermann seit Dezember stellvertretende FDP-Bundesvorsitzende. Die 55-Jährige dürfte vielen Deutschen unbekannt sein. Am Wochenende unternahm die Kommunalpolitikerin aus Düsseldorf einen Vorstoß, um das zu ändern. In einem Interview der „Rheinischen Post“ plauderte sie einen Plan aus, der intern schon länger diskutiert wird — ein neuer Name für die FDP. „Ich habe diesen Vorschlag in den Raum gestellt“, verkündete die promovierte Philologin selbstbewusst.

„An der Basis wird sehr viel darüber diskutiert, wie wir wahrgenommen werden“, sagte Strack-Zimmermann am Sonntag unserer Zeitung. Die Kreisverbände hätten den Eindruck, dass, egal welchen guten Vorschlag sie formulierten, es sogleich heiße: Ach ihr von der FDP. Allerdings sehe sie die Erneuerung der „Marke FDP“ als Teil eines Prozesses, für welchen sich die FDP auch inhaltlich neu aufstellen müssen. Strack-Zimmermann: „Ich halte es für ganz wichtig, gesellschaftspolitische Fragen aufzugreifen.“

Lindner, der plant, beim Dreikönigstreffen im Januar seine neue FDP zu präsentieren, reagiert zurückhaltend: „Bei uns gibt es keine Denkverbote. Für eine Namensänderung gibt es aber keine Pläne“, erklärte er.