Die geschäftige B-Pause des Sigmar G.
Gabriel verabschiedet sich vorerst aus Berlin.
Berlin. Ob Sigmar Gabriel jetzt Elterngeld bekomme? Im Willy-Brandt-Haus hält man die Frage für ziemlich absurd. Ja, der SPD-Vorsitzende legt gerade eine B-Pause ein, aber B steht in diesem Fall für Berlin und nicht für Baby.
Der Neu-Vater hatte im April nach der Geburt seines zweiten Kindes eine „Auszeit von der Politik“ über die Sommermonate angekündigt. Diesen Vorsatz hält der 52-Jährige aber nur bedingt ein.
Indiz Nummer eins: Gabriel nimmt in den sozialen Netzwerken regelmäßig an Diskussionen teil. „Merkels neues Meldegesetz macht Staat zum Datendealer“ schrieb er jüngst auf Twitter.
Indiz Nummer zwei: Bei den Sommerinterviews von ARD und ZDF erscheint er selbstverständlich als Gast. Indiz Nummer drei: Am Montag nahm Gabriel in Wilhelmshaven an einer maritimen Konferenz der SPD-Bundestagsfraktion teil. Von politischer Auszeit keine Spur.
Gabriel habe nie behauptet, dass er sich im Sommer ausschließlich seiner kleinen Tochter widmen werde, heißt es jetzt in der SPD. Zudem handele es sich bei den Veranstaltungen um lange geplante Termine. Soll heißen: nicht abzusagen.
Andere meinen, dass ein Vollblutpolitiker wie der Mann aus Goslar in der reinen Elternrolle wohl Entzugserscheinungen haben würde.
Man erinnert sich an SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles, die im vergangenen Jahr Mutter geworden war und angedeutet hatte, dass bei zu langer Abwesenheit vom politischen Geschäft der Posten nicht mehr sicher sei.
Ein bisschen Auszeit wird es aber wohl doch geben: Gabriel und seine Lebensgefährtin, eine Zahnärztin, heiraten im August.