dpa-Nachrichtenüberblick Politik
Anschlag auf Kirche in Frankreich - Angreifer berufen sich auf IS
Rouen (dpa) - Keine zwei Wochen nach dem Blutbad von Nizza hat ein tödlicher Anschlag auf eine Kirche Frankreich aufs Neue erschüttert. Zwei Angreifer drangen am Vormittag in eine katholische Kirche in der Nähe von Rouen ein und nahmen fünf Geiseln. Sie töteten einen 84 Jahre alten Priester und verletzten einen weiteren Menschen schwer. Sie hätten sich auf die Terrormiliz Islamischer Staat berufen, sagte Präsident François Hollande. Die mutmaßlichen Täter wurden von der Polizei erschossen. Politiker wie Geistliche verurteilten den Angriff auf ein Gotteshaus und Gläubige scharf.
Bayern geht schärfer gegen gewalttätige Flüchtlinge vor
Gmund (dpa) - Nach den Anschlägen der vergangenen Tage will Bayern mit einem umfassenden Maßnahmenpaket schärfer gegen straffällige Flüchtlinge vorgehen. Ministerpräsident Horst Seehofer forderte ein konsequentes Handeln des Staates. Jetzt dürfe es „keine Endlosschleife der Diskussion“ mehr geben, sagte der CSU-Chef. Bayern werde bei der Frage der Sicherheit „sehr, sehr entschlossen“ vorgehen. Seehofer sieht in den jüngsten mutmaßlich islamistisch motivierten Anschlägen von Würzburg und Ansbach eine ganz neue Dimension des Terrors.
Merkel unterbricht Urlaub für Informationen über aktuelle Lage
Berlin (dpa) - Bundeskanzlerin Angela Merkel unterbricht ihren Urlaub und nimmt kurzfristig am Donnerstag Stellung zur politischen Lage. Das teilten das Bundespresseamt und die Bundespressekonferenz - der Verein der Hauptstadtjournalisten - mit. Dabei handelt es sich um ihre jährliche sogenannte politische Bilanzpressekonferenz, die eigentlich nach der Sommerpause erwartet worden war. Die nun überraschend angesetzte Pressekonferenz zu „aktuellen Themen der Innen- und Außenpolitik“ dürfte auch unter dem Eindruck der Gewalttaten der vergangenen Tage stehen.
Besorgnis um Zuwanderung erreicht laut Umfrage Höchststand
Nürnberg (dpa) - Die Zuwanderung und Integration Hunderttausender Flüchtlinge und Migranten sind aus Sicht der Deutschen die drängendste Aufgabe hierzulande. Das zeigt eine repräsentative Umfrage des GfK Vereins in Nürnberg. 83 Prozent aller Deutschen bereiten Zuwanderung und Integration Kopfzerbrechen - so vielen wie in keinem anderen der 23 Teilnehmerländer der Studie. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich der Wert mehr als verdoppelt. Arbeitslosigkeit macht den Deutschen hingegen zurzeit wenig Sorgen.
Sanders stiehlt Clinton beim Demokraten-Parteitag die Auftaktshow
Philadelphia (dpa) - Am Tag vor der offiziellen Nominierung Hillary Clintons zur ersten Frau als Präsidentschaftskandidatin der USA haben die US-Demokraten mühsam ihre Einigkeit gefunden. Mit eindringlichen Aufrufen retteten Clintons parteiinterner Rivale Bernie Sanders und First Lady Michelle Obama den Auftakt zum Nominierungsparteitag. Zuvor hatten wütende Sanders-Anhänger mit Buhrufen und „Bernie“-Rufen um ein Haar für einen Eklat unter den mehr als 4700 Delegierten gesorgt. Clinton soll am Abend (Ortszeit) offiziell zur Kandidatin nominiert werden.
EU weist Vorwürfe von Erdogan zurück
Istanbul (dpa) - Die EU hat den Vorwürfen des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan widersprochen, Vereinbarungen in der Flüchtlingskrise nicht eingehalten zu haben. Rund 740 Millionen Euro an Hilfsgeldern seien bereits freigegeben, erklärte ein Sprecher der EU-Kommission. In einem ARD-Interview hatte Erdogan der EU vorgeworfen, versprochene Zusagen nicht geleistet zu haben. So habe die EU der Türkei drei Milliarden Euro für die Versorgung von Flüchtlingen zugesagt. Bisher seien jedoch nur symbolische Summen eingetroffen. Konkret sprach er von ein bis zwei Millionen Euro.