dpa-Nachrichtenüberblick Politik

50 Tote in Schwulenclub - Schütze möglicherweise vom IS inspiriert

Orlando (dpa) - Bei der bisher schlimmsten Bluttat eines Todesschützen in der US-Geschichte sind in einem Schwulenclub in Florida 50 Menschen getötet und 53 verletzt worden. Stunden nach dem Massaker in der Stadt Orlando verdichteten sich Hinweise darauf, dass der Täter von der Terrormiliz Islamischer Staat inspiriert war. Nach Angaben der Bundespolizei FBI bekannte sich der von den Ermittlern als Omar Mateen identifizierte Mann in einem Anruf bei der Polizei kurz vor der Bluttat zum IS. Die Ermittlungsbehörden legten sich aber zunächst nicht auf ein Motiv fest.

Trump fordert wegen Orlando-Massaker Obamas Rücktritt

Washington (dpa) - Der voraussichtliche republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat US-Präsident Barack Obama nach dem Massaker von Orlando zum Rücktritt aufgefordert. „In seinen heutigen Bemerkungen hat Obama sich schändlicherweise geweigert, die Wörter „radikaler Islam“ zu benutzen“, heißt es in einer Stellungnahme des Trump-Teams. „Allein aus diesem Grund sollte er zurücktreten.“ Obama hatte den Massenmord mit 50 Toten als Akt des Terrors und Akt des Hasses bezeichnet. Der mutmaßliche Täter hatte sich zur Terrororganisation Islamischer Staat bekannt.

Bundespräsident und Kanzlerin erschüttert über Tat von Orlando

Berlin (dpa) - Bundespräsident Joachim Gauck hat in einem Kondolenzschreiben an US-Präsident Barack Obama nach dem Massaker von Orlando sein Beileid ausgedrückt. „Die Nachricht von den vielen Opfern des menschenverachtenden Mordanschlags in Orlando hat mich tief erschüttert. Kaum zu ermessen ist die Tragweite einer solchen Tat, menschlich wie politisch“, schrieb Gauck an Obama. Auch Kanzlerin Angela Merkel zeigte sich bestürzt: „Tief erschüttert über d. mörderischen Anschlag in Orlando“, schrieb ihr Regierungssprecher Steffen Seibert im Kurznachrichtendienst Twitter.

Erneut mehr als 1200 Bootsflüchtlinge im Mittelmeer gerettet

Rom (dpa) - Bei verschiedenen Rettungsaktionen sind im zentralen Mittelmeer rund 1230 Flüchtlinge geborgen worden. Ein Mann wurde auf einem Schlauchboot mit Flüchtlingen nur noch tot gefunden, wie die italienische Küstenwache mitteilte. Beteiligt an den verschiedenen Einsätzen waren demnach Italiens Küstenwache und Marine, die Organisation Ärzte ohne Grenzen und die spanische Marine. Bereits am Samstag hatte die italienische Küstenwache zusammen mit anderen Einheiten mehr als 1300 Bootsflüchtlinge im Mittelmeer in Sicherheit gebracht.

Chinas Premier empfängt Kanzlerin mit militärischen Ehren

Peking (dpa) - Chinas Ministerpräsident Li Keqiang hat Bundeskanzlerin Angela Merkel in Peking mit militärischen Ehren empfangen. Mit der Zeremonie in der Großen Halle des Volkes begannen die vierten deutsch-chinesischen Regierungskonsultationen. Die Kanzlerin ist mit sechs Ministern, darunter Außenminister Frank-Walter Steinmeier und Finanzminister Wolfgang Schäuble, sowie mehreren Staatssekretären angereist. Im Mittelpunkt der gespräche stehen unter anderem internationale Krisenherde und der Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen.

Deutschland ist drittgrößter Waffenexporteur

London (dpa) - Deutschland ist im vergangenen Jahr hinter den USA und Russland der drittgrößte Waffenexporteur weltweit gewesen. Wie der Branchendienst „Jane's“ in seinem jährlichen Rüstungsbericht feststellt, verkauften deutsche Unternehmen 2015 Rüstungsgüter im Wert von rund 4,78 Milliarden US-Dollar ins Ausland - Kleinwaffen und Munition nicht mitgerechnet. Davon ging etwas weniger als ein Drittel in den Krisengürtel Nahost-Nordafrika. Wichtigster Abnehmer in dieser Region war im vergangenen Jahr Saudi-Arabien, gefolgt von Algerien, Ägypten und Katar.