Dügida sagt Aufmarsch an Karneval ab
Rechte Islamgegner wollen stattdessen als „Terroristen verkleidet“ am Rosenmontagszug teilnehmen.
Düsseldorf. Die rechtsextreme Dügida hat ihre für den Rosenmontag in Düsseldorf geplante Demonstration am Dienstag überraschend abgesagt. Sie kam damit wohl einem Verbot durch die Polizei zuvor. Die Rechtsextremisten kündigten aber an, sich stattdessen „als Mohammed, als Terroristen, Salafisten verkleidet“ unter die Zuschauer des Rosenmontagszugs mischen zu wollen.
Zur bislang letzten Dügida-Demo am Montagabend waren weniger als 100 Teilnehmer erschienen. Die Polizei leitete Strafverfahren gegen zwei Demonstranten ein, von denen einer den „Hitlergruß“ gezeigt und der andere das verbotene „Horst-Wessel-Lied“ gesungen haben soll. Zudem haben Unbekannte in der Nacht zu Dienstag eine Glasflasche auf das Wahlkreisbüro der Bundestagsabgeordneten Sahra Wagenknecht (Linke) geworfen.
Nach Einschätzung der Polizei setzten sich die Teilnehmer fast ausschließlich aus Angehörigen des rechtsextremen Spektrums zusammen. An den fünf Gegendemonstrationen zu Dügida beteiligten sich nach Polizeiangaben mehrere hundert Menschen. Mehrfach hätten Störer jedoch versucht, die Absperrungen zu durchbrechen. Um das zu verhindern, griffen Beamte zu Einsatzstock und Pfefferspray.
Da es auch in der Vorwoche zu Auseinandersetzungen gekommen war, wurde ein Verbot der Dügida-Demo zum Karnevalshöhepunkt offen diskutiert. „Am Rosenmontag spricht viel für einen polizeilichen Notstand“, hatte Düsseldorfs Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) mit Blick auf ein mögliches Verbot argumentiert. Offiziell will die Polizei sich dazu nicht äußern. Bisherige Versuche, die Demonstrationsroute zu verkürzen, wurden von Richtern gekippt. Red